Durch die drastisch gestiegenen Kosten für Energie stehen die Sportvereine in Deutschland aus eigener Sicht vor einer schwierigeren Situation als zu Beginn der Corona-Pandemie.
Ein Signal der Hilfe bei der Abfederung der höheren Preise durch Bund und Länder fehle bisher, sagte der Vorsitzende des Freiburger Kreises, Boris Schmidt, der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung». Die Vereinigung ist nach eigenen Angaben eine Arbeitsgemeinschaft von mehr als 180 größeren Sportvereinen aus Deutschland mit mehr als einer Million Sporttreibenden.
In der Corona-Pandemie hätte die Politik den Breitensportvereinen schnell Unterstützung zugesagt, erklärte Schmidt. Derzeit würden die Vereine auf die Einsparung von Energie achten und die Beiträge erhöhen. «Aber wir brauchen auch die Unterstützung vom Staat. Ein Verein, der die Energiekosten nicht mehr bezahlen kann, wird früher oder später Insolvenz anmelden», sagte Schmidt.
Vertreter von Mitgliedsvereinen des Kreises hätten ihm erzählt, dass bei ihnen nur noch kalt geduscht werde, berichtete er. «In meinem Verein, der TSG Bergedorf, ist es hingegen zu einem regelrechten Duschtourismus ausgeartet. Manche Leute kommen nur noch zum Duschen statt zum Sport, um privat Kosten zu sparen.»
In Hamburg erhielten Vereine, die eigene Anlagen betreiben, einen Betriebskostenzuschuss. Eine Vervierfachung würde immer noch eine deutlich geringere Unterstützung als während der Corona-Zeit bedeuten, aber die Hälfte der Energiekosten decken, erklärte Schmidt. Die andere Hälfte könnte durch höhere Mitgliedsbeiträge gezahlt werden. Durch gesenkte Raum- und Wassertemperaturen würde indes nur ein Bruchteil der neu entstandenen Kosten gespart.
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