Mit schwarzer Kappe, rapsgelber Jacke und umringt von Mitarbeitern der Vereinten Nationen stieg der Vater des kolumbianischen Fußball-Nationalspielers Luis Díaz aus dem Hubschrauber.
Nach fast zwei Wochen der Entführung durch die linke Guerillaorganisation ELN ist Luis Manuel Díaz freigelassen worden. «Wir danken Gott für die Freilassung von Herrn Luis Díaz», teilte die Kolumbianische Bischofskonferenz über die Plattform X mit und zeigte zwei Fotos mit Díaz.
Staatspräsident: «Es lebe die Freiheit und der Frieden»
Staatspräsident Gustavo Petro reagierte mit den Worten: «Es lebe die Freiheit und der Frieden.» Der Prozess der Befreiung fand unter der Leitung der katholischen Kirche und einer UN-Kommission statt. «Wir konnten Hubschrauber und unsere Flugzeuge einsetzen», sagte UN-Sprecher Stéphane Dujarric. Luis Díaz Vater sei bei guter körperlicher Gesundheit.
In einem Hubschrauber wurde Díaz zum Flughafen von Valledupar im Department Cesar gebracht, wie im Fernsehsender Caracol zu sehen war. In einem Geländewagen der UN-Mission wurde er anschließend weggefahren und in seine Heimatgemeinde in Barrancas im Department Guajira im Nordosten des Landes gebracht.
Dort wurde er mit großem Jubel, Musik und Tänzen feierlich empfangen. Zahlreiche Menschen, darunter Nachbarn und Freunde, hatten sich dazu vor dem Anwesen versammelt. Unter Tränen wurde er von seiner Frau und Familie in den Arm genommen. «Ich danke Gott für diese zweite Chance», sagte Díaz nach seiner Rückkehr in die Freiheit. «Ich danke Kolumbien für diese große Unterstützung», fügte er hinzu.
Am 28. Oktober verschleppt
Luis Manuel Díaz und seine Frau waren am 28. Oktober von einer Einheit der Rebellengruppe verschleppt worden. Während die Mutter des Liverpool-Profis kurz darauf gerettet wurde, befand sich der Vater weiterhin in der Gewalt der Guerilleros.
«Der kolumbianische Fußballverband dankt der nationalen Regierung, den Streitkräften und der nationalen Polizei sowie allen Institutionen und Beamten, die die Freilassung von Luis Manuel Díaz, dem Vater unseres Spielers, ermöglicht haben», teilte der kolumbianische Fußballverband über X mit.
Der Profi vom englischen Premier-League-Club FC Liverpool befand sich mit seiner Mannschaft zum Zeitpunkt der erlösenden Nachricht gerade kurz vor dem Europa League-Spiel gegen den französischen Verein FC Toulouse. «Wir sind sehr erfreut über die Nachricht von der sicheren Rückkehr des Vaters von Luis Díaz und danken allen, die an seiner Freilassung beteiligt waren», teilte der FC Liverpool mit. «Zeitlich könnte es nicht besser sein», sagte Trainer Jürgen Klopp kurz vor dem Anpfiff.
«Freiheit für Papa»
Kolumbiens Präsident Gustavo Petro hatte die linke Guerillaorganisation ELN kürzlich zur sofortigen Freilassung des Vaters aufgefordert. Auch der Liverpool-Profi selbst richtete sich nach einem Treffer bei einem Spiel mit der Aufschrift «Freiheit für Papa» auf seinem T-Shirt und einem bewegenden Statement im Anschluss direkt an die Entführer. Der Fall hatte international für Schlagzeilen gesorgt.
Zuletzt hatte es immer wieder mögliche Anzeichen für eine anstehende Freilassung gegeben, die sich allerdings immer wieder verzögerte. Die Rebellen hatten den Streitkräften des südamerikanischen Landes vorgeworfen, durch ihre starke Präsenz in der Region die Übergabe zu gefährden.
Bei der Freilassung von Geiseln in Kolumbien ist es üblich, dass sich das Militär aus einem bestimmten Gebiet zurückzieht, um eine Übergabe der Verschleppten zu ermöglichen und bewaffnete Zusammenstöße zu verhindern. Medienberichten zufolge zog sich das Militär daraufhin aus dem Gebiet zurück.
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