Mathieu van der Poel hat beim prestigeträchtigen Mailand-Sanremo einen weiteren Sieg eingefahren, indem er im Sprint der Schlussgruppe nach 289 Kilometern die Konkurrenz hinter sich ließ. Der niederländische Radprofi triumphierte zum zweiten Mal nach 2023 in diesem Frühjahrsklassiker.
Das Rennen
In der 116. Auflage des Rennens setzte sich Van der Poel im Sprint einer Dreiergruppe gegen die ehemaligen Weltmeister Filippo Ganna und Tadej Pogacar durch. Pogacar, der in diesem Jahr auf seinen ersten Sieg in Sanremo hofft, musste sich erneut geschlagen geben. Die deutschen Fahrer, darunter Ex-Sieger John Degenkolb, konnten bei diesem ersten großen Rennen der Radsportsaison 2025 nicht überzeugen.
Van der Poels Taktik
„Es ist schwer zu glauben. Ich war sehr fokussiert. Ich wusste, dass Tadej sehr stark ist“, sagte Van der Poel nach dem Rennen. Er erläuterte, dass Pogacar versucht habe, ihn abzuhängen, aber er blieb stark und überraschte Pogacar mit seinem Sprint kurz vor der 200-Meter-Marke. „Es war die richtige Taktik“, fügte er hinzu.
Der Schlagabtausch am Poggio
Vor dem Sprint lieferten sich Pogacar und Van der Poel am Poggio einen spannenden Schlagabtausch. Pogacar setzte immer wieder kraftvolle Angriffe, doch Van der Poel blieb stets hinter ihm. Kurz vor der Überfahrt startete Van der Poel einen Überraschungsangriff, doch Pogacar ließ sich nicht überraschen, und beide fuhren gemeinsam in die Abfahrt.
Filippo Ganna, der frühere Zeitfahr-Weltmeister, konnte den Rückstand, den er am Anstieg erlitten hatte, in der Abfahrt aufholen. Im Sprint jedoch hatte auch er keine Chance gegen Van der Poel.
Pogacar und die Vorentscheidung
Pogacar zeigte bereits an der Cipressa sein Können und sorgte mit seinem Team für eine hohe Geschwindigkeit, bevor er erneut antrat und das Feld aufriss. Nur Van der Poel und Ganna konnten folgen, während die Sprinter, darunter der Vorjahressieger Jasper Philipsen, abgehängt wurden.
Pogacar hat nun bereits fünf Anläufe auf den Sieg bei La Classicissima hinter sich, ohne Erfolg. „Mailand-San Remo wird mich noch ins Grab bringen“, hatte er im Vorfeld gesagt. „Ich bin so nah dran, aber es ist so weit weg, es ist unglaublich.“
Pogacars weitere Pläne
Der Radstar plant, in diesem Jahr die Jagd nach den fünf Monumenten zu intensivieren. Neben Mailand-Sanremo fehlen ihm nur noch Paris-Roubaix, um alle großen Klassiker zu gewinnen. Ob er an der Kopfsteinpflaster-Etappe teilnehmen wird, steht noch nicht fest.
Niederländischer Doppelsieg bei den Frauen
Bei den Frauen gab es ebenfalls einen niederländischen Doppelsieg, als Lorena Wiebes vor Marianne Vos gewann. Die beste Deutsche war Liane Lippert, die 28 Sekunden hinter dem Sieger auf Platz 14 landete. Pogacars Freundin Urska Zigart beendete das Rennen auf Platz 49.
Weitere Nachrichten
Deutsche Biathleten enttäuschen beim Saisonabschluss in Oslo
Deutsche Snowboarder scheiden frühzeitig aus Mixed-Wettbewerb der WM aus
Franziska Preuß gewinnt erstmals den Biathlon-Gesamtweltcup