Nach noch nicht einmal vier Monaten Amtszeit ist das Projekt VfL Wolfsburg für Trainer Mark van Bommel schon wieder vorbei.
Der 44-Jährige überzeugte seine Chefs nicht mehr und musste gehen. Die kurze Amtszeit des früheren Spitzenfußballers verlief sehr wechselhaft und startete kurios. Ein Rück- und Ausblick:
Der Wechselfehler: Van Bommels Wolfsburger Zeit begann denkbar schlecht. Im DFB-Pokal unterlief dem früheren Spieler des FC Bayern München gleich im ersten Pflichtspiel für den neuen Club ein folgenschwerer Fehler: Bei Preußen Münster nahm er eine Auswechslung zu viel vor. Seinem Team wurde der 3:1-Sieg aberkannt und Wolfsburg schied aus dem Pokal aus.
Der starke Start in der Bundesliga: Dass van Bommel durch das nachträgliche Pokal-Aus zunächst keinen großen Schaden nahm, lag daran, dass der Start in die Liga perfekt gelang. Wolfsburg gewann seine ersten vier Spiele, kassierte dabei nur ein Gegentor und war noch Mitte September Tabellenführer.
Die Krise: Es folgten ein 0:0 in der Champions League in Lille sowie ein 1:1 gegen Eintracht Frankfurt mit van Bommels Trainer-Vorgänger in Wolfsburg, Oliver Glasner. Anschließend gewann der VfL sechs weitere Partien nicht und verlor in der Bundesliga viermal in Serie. Nicht immer war Wolfsburg dabei die klar unterlegene Mannschaft. Pech hatten die Niedersachsen beispielsweise in der Königsklasse gegen den FC Sevilla. Beim Stand von 1:0 für die Wölfe erhielten die Spanier einen unberechtigten Elfmeter und nutzten diesen zum späten Ausgleich. Zudem fielen in Top-Torjäger Wout Weghorst und Mittelfeld-Ass Xaver Schlager zuletzt wichtige Stützen der Mannschaft aus.
Überzeugung: Van Bommel gab sich stets sicher, mit seiner Mannschaft auch wieder erfolgreich zu sein, wenn er einfach mit ihr konzentriert weiterarbeitet. Seine Chefs überzeugte dieses Ruhigbleiben und Weitermachen nicht. «Die Überzeugung, in dieser Konstellation aus der sportlich schwierigen Situation herauszukommen und schnellstmöglich die Kehrtwende herbeizuführen, hat gefehlt und uns zu dem Entschluss kommen lassen, die Zusammenarbeit zu beenden», sagte Sport-Geschäftsführer Jörg Schmadtke laut Vereinsmitteilung.
Wie geht es weiter?: Schon für diesen Montag ist wieder Training angesetzt. Wer die Einheit leitet, teilte der VfL noch nicht mit. Informationen, wie das Trainerteam in den kommenden Partien aussieht, sollten «zeitnah» erfolgen. Weil Wolfsburg im Pokal nicht mehr dabei ist, findet das nächste Pflichtspiel nicht unter der Woche, sondern erst am Samstag statt. Bayer Leverkusen ist dann der Gegner.
Wer auch immer die Wolfsburger übernimmt, hat nicht nur in der Bundesliga, sondern auch in der Champions League noch Chancen auf eine erfolgreiche Saison. In seiner Gruppe liegt Wolfsburg auf Platz drei und hat nur einen Punkt Rückstand auf den zweiten Rang, der das Achtelfinale bedeuten würde.
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