Katharina Filter fühlt sich im heißen Sand genauso wohl wie auf verharztem Hallenboden. Die 24-Jährige ist Deutschlands erfolgreichste Handballerin. Weltmeisterin, Europameisterin und World-Games-Siegerin im Beachhandball. Und in der Hallen-Auswahl die klare Nummer 1 im Tor.
Auch dank Filters irrer Paraden hatte das DHB-Team die Tür zum WM-Viertelfinale am Donnerstag weit aufgestoßen. Für die Norddeutsche gilt: Untergrund egal – Hauptsache eine Kugel in der Hand.
Aktuell liegt der volle Fokus der Hamburgerin auf der Hallenvariante. Nach vier WM-Siegen in Skandinavien führt die DHB-Auswahl ihre Hauptrundengruppe noch vor Titelkandidat Dänemark an. Ein Sieg am Samstag (18.00 Uhr/Sportdeutschland.tv) gegen Serbien und Deutschland steht im Viertelfinale. Filter will wieder glänzen. Wie schon gegen Rumänien, als sie mit 17 Paraden beste Spielerin war.
Strand-Feeling bei Minusgraden
«Sie rettet uns den Arsch, wenn es mal nicht so optimal läuft. Wir können sehr stolz sein, dass wir so eine Torhüterin haben. Sie pusht das Team», sagte Mitspielerin Xenia Smits. Bundestrainer Markus Gaugisch lobte: «Körperlich ist sie gut drauf. Sie strahlt auch diese nötige Ruhe aus.»
Gelassen, gut gelaunt und auf den ersten Blick frei von Sorgen. Filter sorgt für Beach-Feeling in der eisigen Handballhalle von Herning. «Diese Lockerheit kommt aus dem Sand. Beim Beachhandball sind alle ein bisschen entspannter. Das hilft mir auch hier in WM-Spielen, in entscheidenden Situationen ruhig zu bleiben», berichtete Filter der Deutschen Presse-Agentur. Zwischen beiden Handball-Varianten könnte sie sich nur schwer entscheiden.
Beachhandball will zu Olympia
Noch muss sie das aber auch nicht – Indoor-Handball im Winter, und im Sommer geht es an den Strand. Olympisch sind die Sand-Wettbewerbe noch nicht. «Wir haben ja sehr auf 2028 in Los Angeles gehofft. 2032 sind die Spiele dann in Brisbane. Die Australier sind nicht so gut im Beachhandball – das hilft natürlich auch nicht, um ins Programm aufgenommen zu werden. Aber ich hoffe weiter», sagte Filter, die im Alter von 24 Jahren schon auf eine steile Karriere zurückblickt.
Nach ihrer Jugendzeit beim Buxtehuder SV wechselte sie 2022 ins Ausland zu Kopenhagen Handbold. Eine Saison später heuerte sie beim französischen Spitzenclub Brest an. «Ich spiele nun auf einem anderen Niveau. Ich werde immer besser darin, mir selber und auf meine Stärken zu vertrauen», sagte Filter.
Ihre starken Reflexe sind auch gegen Serbien gefordert. «Das wird kein schönes Handballspiel. Das wird dreckig, das wird Kampf und sehr körperbetont», prognostizierte die Torhüterin. Gegen die großen Serbinnen kommt es vor allem auf eine gute Abwehr an. Aber selbst wenn die Defensive mal Lücken bietet, wartet dahinter immer noch Katharina Filter.
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