Von Statistiken hält Domenico Tedesco nicht viel, selbst die Tabelle interessiert den Trainer von RB Leipzig angeblich nicht.
Seine Profis sehen das ein wenig anders, was Kevin Kampl nach dem lockeren 3:0 gegen die TSG Hoffenheim stolz kommunizierte. «Wir sind die beste Mannschaft der Rückrunde, das hätte nach der Hinrunde nicht jeder gedacht. Das zeigt, was in der Mannschaft steckt. Wir zeigen unser wahres Gesicht», sagte der 31-Jährige.
Für Hoffenheims Trainer Sebastian Hoeneß ist Leipzig «aktuell die Mannschaft der Stunde». Mit 34 Toren hat der Vizemeister so viele Tore in der Rückrunde geschossen wie keine andere. Und mit neun Gegentoren am wenigsten kassiert.
Entscheidung schon vor der Pause
Nun war Hoffenheim aufgrund von zahlreichen Ausfällen und Sperren kein Härtetest der neuen Leipziger Selbstsicherheit. Doch angesichts des April-Kalenders mit Spielen alle drei oder vier Tage musste auch die TSG erst einmal besiegt werden. Durch die Tore von Christopher Nkunku (5. Minute), Marcel Halstenberg (20.) und Dominik Szoboszlai (44.) gelang das schon in der ersten Halbzeit. Rund um den Cottaweg kreisen nun natürlich Gedankenspiele, was wäre, hätte es die katastrophale Hinrunde nicht gegeben.
Denn die Wende in der Saison der Sachsen kam erst mit Trainer Domenico Tedesco, der den glücklosen Jesse Marsch im Dezember ablöste. «Er hat vom ersten Tag an Ruhe hereingebracht», betonte Kampl. «Bei uns wurde es hektisch, wir hatten viele hängende Köpfe in der Mannschaft. Viele kannten so eine Situation nicht.»
Unter Tedesco wieder in der Spur
Tedesco änderte System und Taktik, nahm die Mannschaft in vielen Einzelgesprächen mit. Die gravierendste Änderung im Vergleich zu Marsch ist, dass der Schwerpunkt wieder auf Ballbesitz-Fußball liegt. Ging es beim US-Amerikaner gern der RB-DNA folgend hoch und weit nach vorn, kombiniert sich Leipzig nun von der Abwehr in den Angriff durch. «Dadurch haben wir kurze Pressingwege», erklärte Kampl.
Leipzig ist auf dem besten Weg zum Rückrundenmeister. Ein Titel, den es natürlich nicht gibt. Da trifft es sich, dass die Sachsen noch zwei echte Titelchancen in dieser Saison haben. Am Donnerstag will das Team bei Atalanta Bergamo erstmals ins Halbfinale der Europa League einziehen, am 20. April empfängt RB den 1. FC Union Berlin zum Halbfinale im DFB-Pokal. Nach Berlin würde Leipzig dann zum dritten Mal reisen.
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