Union Berlins Präsident Dirk Zingler will nicht zu sehr in Kategorien von Ost- und Westdeutschland denken, sieht seinen Vereinen aber als einzigen echten Vertreter des ostdeutschen Fußballs in der Bundesliga.
«Ich freue mich für die Leipziger. Sie können Bundesliga-Fußball und internationalen Fußball sehen. Doch man sollte auch ehrlich sein: RB ist kein ostdeutscher Verein», sagte der Club-Chef des Tabellenführers vor dem Tag der Deutschen Einheit am Montag dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.
Ligakonkurrent RB Leipzig war im Mai 2009 und damit fast 20 Jahre nach dem Mauerfall gegründet worden. «Die Konzernzentrale steht in Österreich. Es gibt davon in Leipzig einen Club, in Salzburg und New York», sagte Zingler. «Dahinter steht ein österreichischer Getränkekonzern, der zur Stärkung seiner Marke Sportvereine gründet. Da ist Leipzig eher ein zufälliger Standort», ergänzte der 64-Jährige.
Besondere Identifikation
Union stilisiert sich unter anderem in seiner Vereinshymne eindeutig als Ost-Club, der sich «nicht vom Westen kaufen» lässt. Dennoch meinte Zingler, er möge diese «Ost-West-Vergleiche» nicht. Gerade im Osten Deutschlands würden die überraschenden Erfolge der Eisernen aber besonders wertgeschätzt, meinte der Unternehmer, und könnten auch zu einer besonderen Identifikation beitragen.
«Es bedeutet den Menschen etwas, die in diesen Kategorien denken – und das zu Recht. Wir hören und spüren ja, welche Reaktionen wir aus ostdeutschen Regionen bekommen», sagte Zingler. «Da gibt es Freude und Stolz, dass wir Tabellenführer sind. Auf der anderen Seite spüren wir Überraschung bei jenen, die nicht aus Ostdeutschland kommen.» Union Berlin ist mehr als 30 Jahre nach der Wiedervereinigung erst der zweite ehemalige DDR-Oberligist nach Hansa Rostock 1992, der an der Tabellenspitze der Fußball-Bundesliga steht.
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