Beim Abschlusstraining für das wieder einmal größte Spiel der Vereinsgeschichte blickte Urs Fischer im Lotto Park von Anderlecht zu Christopher Trimmel.
Der Kapitän des 1. FC Union Berlin stand brav neben seinen Kollegen, die Arme hinter dem Rücken verschränkt und es schien, als würde Fischer zu ihm sagen: Hey, erzähle doch mal, wie es war, damals vor gerade einmal vier Jahren in der zweiten Liga.
Trimmel, mittlerweile 36, war als einziger aus dem aktuellen Berliner Union-Kader für das Achtelfinal-Rückspiel in der Europa League bei Royale Union Saint-Gilloise schon dabei, als die Eisernen 2019 in die Bundesliga aufstiegen – ein Kurzzeit-Ding dachten Fußball-Experten damals. Nun geht es für den aktuellen Bundesliga-Vierten Union mit Dauerbrenner Trimmel (21.00 Uhr/RTL) um den Einzug ins Europapokal-Viertelfinale.
Geht es mit dem «Wahnsinn» so weiter?
Fischer garniert diese Erfolgsgeschichte immer wieder mit den Worten «Der Wahnsinn geht weiter.» Dabei ist er maßgeblich für selbigen verantwortlich. Die Chancen, dass das mit dem Wahnsinn so bleibt, sind ordentlich, das Hinspiel endete 3:3. Als Saint-Gilloise in der Gruppenphase dieser Saison schon einmal der Gegner war, gewann man Auswärts, damals am Spielort Leuven, mit 1:0.
Auch in dem engen Presseraum im Keller der Arena, die Saint-Gilloise vom einst großen RSC Anderlecht gemietet hat, der in den 1970er und 1980er Jahren immerhin drei Europacup-Siege feierte, bleibt Fischer sich natürlich treu. «Es gilt einmal mehr, unser Gesicht auf den Platz zu bekommen», sagte der 57-Jährige. Er meint damit: Kampfkraft, Disziplin, taktisches Grundverständnis.
Neben ihm saß dabei Robin Knoche. Der Abwehrchef weiß, wie man in Belgien ins Viertelfinale vorstößt. Mit dem VfL Wolfsburg gelang ihm das im März 2016 in der Champions League gegen KAA Gent. Trimmel verlor drei Tage später mit Union gegen das damalige Zweitliga-Schlusslicht MSV Duisburg mit 1:2.
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