22. November 2024

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Ukraine droht mit Olympia-Boykott bei Beteiligung Russlands

Über eine Olympia-Teilnehme von Sportlerinnen und Sportlern aus Russland an den Spielen 2024 in Paris ist noch nicht entschieden. Die Ukraine will kein Team entsenden, sollten Russen starten dürfen.

Die Ukraine hat erneut mit einem Olympia-Boykott für 2024 gedroht, sollten Russland und Belarus an den Sommerspielen in Paris beteiligt sein.

«Staaten, die sich mit dem Blut von Ukrainern befleckt haben, können nicht an den Olympischen Spielen teilnehmen», schrieb Regierungschef Denys Schmyhal bei Telegram. 35 weitere Länder seien bereit, sich dem Boykott für «fairen Sport» anzuschließen, erklärte Schmyhal, nannte sie aber nicht. Er erwarte vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) eine «richtige Entscheidung» und damit den Ausschluss Russlands.

Das Nationale Olympische Komitee (NOK) der Ukraine hat einer Mitteilung zufolge bisher noch keine endgültige Entscheidung getroffen. Aktuell treten Ukrainer bei den Qualifikationen nur an, wenn Russen und Belarussen als Einzelsportler unter neutraler Flagge beteiligt sind. Ob dies auch eine akzeptable Variante für Olympia sei, wurde nicht gesagt. Das IOC hat darüber noch nicht entschieden und die Nationalen Olympischen Komitees aus Russland und Belarus nicht formal zu den Spielen eingeladen.

Sportminister Wadym Hutzajt, zugleich Präsident des NOK, hatte bereits im Januar mit einem Olympia-Boykott für den Fall einer Beteiligung von russischen und belarussischen Sportlern gedroht. Die Ukraine wehrt seit über 17 Monaten eine russische Invasion ab, die auch von belarussischem Staatsgebiet gestartet wurde. Die Olympischen Spiele 2024 in Paris sind vom 26. Juli bis zum 11. August angesetzt.

Die Ukraine hatte bei den vorherigen Sommerspielen in Tokio vor zwei Jahren mit 19 Medaillen und einer Goldmedaille den 44. Rang im Medaillenspiegel belegt. Die russischen Sportler hingegen stellten mit 71 Medaillen, davon 20 goldenen, das fünftstärkste Team. Russland konnte bereits damals wegen des Skandals um staatliches Doping nicht unter der eigenen Flagge antreten. Stattdessen nahmen die Russen als Vertreter des Russischen Olympischen Komitees teils.