UEFA-Präsident Aleksander Ceferin hat sich für das Chaos beim Champions-League-Finale zwischen Real Madrid und dem FC Liverpool im vergangenen Jahr in Paris entschuldigt. In einem ZDF-Interview sagte der Slowene, es gebe niemanden in der UEFA, dem es nicht furchtbar leid tue, was in Paris passiert sei.
Einer unabhängigen Untersuchung zufolge trägt die Europäische Fußball-Union die Hauptverantwortung für das Zuschauerchaos rund um das Endspiel.
«Wir waren im VIP-Bereich und haben gar nicht mitbekommen, was passiert ist. Erst nach dem Spiel haben wir von dem ganzen Chaos erfahren», berichtete Ceferin. Das Problem sei, dass die UEFA keine Handhabe im Stadion habe, dies obliege dem Ausrichter. «Wir haben auch Fehler gemacht, und wir werden sicherstellen, dass so eine Situation nicht noch einmal eintritt», unterstrich der 55-Jährige.
Liverpool-Fans sollen entschädigt werden
Die Partie am 28. Mai hatte mit mehr als einer halben Stunde Verspätung begonnen, weil sich vor dem Stade de France in Saint-Denis chaotische Szenen abgespielt hatten. Viele Fans kamen trotz Tickets nicht in die riesige Arena. Die Polizei setzte Tränengas ein, mehr als 230 Menschen wurden verletzt. Der Pariser Polizeipräfekt Didier Lallement räumte als Konsequenz seinen Posten.
Auch andere Untersuchungen belegten das Fehlverhalten der Behörden und der UEFA, die zunächst auch Liverpooler Fans Schuld zugewiesen hatte. Alle knapp 20.000 Liverpool-Fans sollen nun entschädigt werden, weil sie es entweder nicht rechtzeitig zum Anpfiff oder gar nicht in das Stadion geschafft hatten. Real Madrid hatte darauf verärgert reagiert und erklärt, auch seine Anhänger hätten rings um den 1:0-Sieg ihrer Mannschaft unter den Bedingungen gelitten.
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