Wegen der Ausschreitungen rund um das Finale der Fußball-EM im Londoner Wembley-Stadion muss die englische Nationalmannschaft ihr nächstes Pflicht-Heimspiel im Rahmen eines UEFA-Wettbewerbs unter Ausschluss der Öffentlichkeit spielen.
Diese Entscheidung teilte die Europäische Fußball-Union mit. Sollte es in den kommenden zwei Jahren erneut zu Vorfällen kommen, wird eine weitere Heimpartie ohne Zuschauer stattfinden. Außerdem wurde der englische Verband FA zu einer Zahlung von 100.000 Euro verurteilt.
Die Sanktion bezieht sich nicht auf die WM-Qualifikation, weil diese vom Weltverband FIFA veranstaltet wird. Das nächste Heimspiel in einem UEFA-Wettbewerb findet im Rahmen der Nations League im Juni 2022 statt.
FA erkennt UEFA-Entscheidung an
«Obwohl wir über das Urteil enttäuscht sind, erkennen wir das Ergebnis dieser UEFA-Entscheidung an», hieß es in einem Statement der FA. Der Verband verurteile das Verhalten der Personen, «die die schändlichen Szenen im und um das Wembley-Stadion beim Finale der UEFA EURO 2020 verursacht haben, und wir bedauern zutiefst, dass einige von ihnen das Stadion betreten konnten».
Bei dem Endspiel der englischen Nationalmannschaft gegen Italien (2:3 i.E.) am 11. Juli sollen sich etliche Fans illegal Zugang zum Stadion verschafft haben, darunter angeblich auch bekannte Hooligans. Für das Endspiel waren mehr als 60.000 Zuschauer im 90.000 Fans fassenden Wembley-Stadion zugelassen. Offiziell gezählt wurden 67.173 Menschen. Auf Fernsehbildern waren aber nur wenige freie Plätze zu sehen.
Die FA verwies auf die in Auftrag gegebene Untersuchung. «Wir arbeiten weiterhin mit den zuständigen Behörden zusammen und unterstützen sie bei ihren Bemühungen, gegen die Verantwortlichen vorzugehen und sie zur Rechenschaft zu ziehen», schrieb der Verband auf seiner Webseite.
Die UEFA hatte nach den den Vorfällen Ermittlungen gegen die FA aufgenommen. Die Krawalle könnten die gemeinsame Bewerbung der FA mit den weiteren britischen Verbänden sowie mit dem irischen Verband um die Ausrichtung der WM 2030 belasten. Auch die Londoner Polizei war wegen der Vorkommnisse in der Kritik geraten.
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