23. November 2024

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Übertragung der Frauen-WM: «Noch keine Einigung»

ARD und ZDF planen für die Übertragung der Frauen-WM in Australien und Neuseeland - doch die TV-Rechte sind weiter nicht vergeben. Auch Axel Balkausky kann im Moment keine großen Hoffnungen machen.

Nach Angaben von ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky geht der Poker um die TV-Rechte für die Fußball-WM der Frauen weiter. «Es gibt noch keine Einigung. Ob es eine Einigung gibt, kann ich heute noch nicht sagen», sagte der 61-Jährigen bei einer Veranstaltung des Deutschen Fußball-Bundes am Donnerstag in Köln. «Wir beide hoffen darauf, wir bemühen uns einfach», ergänzte ZDF-Sportchef Yorck Polus.

Laut Balkausky wappnet sich die ARD aber für eine mögliche Übertragung: «Die Zeit läuft, wie bereiten es – so weit es möglich ist – vor.» Gut zwei Monate vor Beginn der WM in Australien und Neuseeland  (20. Juli – 20. August) ist auch in Deutschland noch unklar, wer das Turnier im Fernsehen übertragen wird. Der Fußball-Weltverband FIFA hatte zuletzt auf ein bisher erfolgloses Ausschreibungsverfahren für die Rechte verwiesen.

FIFA-Boss: «Es bewegt sich»

Jetzt gibt es aber laut FIFA-Präsident Gianni Infantino Fortschritte. «Es haben einige Diskussionen stattgefunden, die auf einer etwas anderen Ebene begonnen haben», sagte der Schweizer bei einer Veranstaltung in Los Angeles: «Es bewegt sich also.»

Zuvor hatte Infantino betont, dass es die moralische und rechtliche Verpflichtung sei, die Frauen-WM nicht unter Wert zu verkaufen: «Deshalb werden wir gezwungen sein, die Frauen-WM in den großen fünf europäischen Ländern nicht zu übertragen, sollten die Angebote weiter nicht fair bleiben.»

Balkausky hatte auf ein «marktgerechtes Angebot» von ARD und ZDF verwiesen. Einem «Kicker»-Bericht zufolge haben die öffentlich-rechtlichen TV-Anstalten fünf Millionen Euro für die Übertragungsrechte an der Endrunde mit erstmals 32 Teams geboten. Die FIFA verlange aber das Doppelte. Nach dpa-Informationen liegen die Summen etwas höher.

Bei dem Turnier treffen die deutschen Vize-Europameisterinnen von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg in der Vorrunde auf Marokko, Kolumbien und Südkorea. Die EM 2022 in England war in Deutschland ein Quoten-Hit: Die Live-Übertragung vom Finale zwischen Deutschland und England (1:2) im Wembleystadion war mit 17,952 Millionen Zuschauern die am meisten gesehene TV-Sendung des gesamten Jahres.