Die deutsche Nationalmannschaft hat dem ZDF die bisherige Top-Einschaltquote bei der Fußball-EM beschert. 22,55 Millionen Zuschauer hatten am Dienstagabend von 21.00 Uhr an die 0:1-Niederlage gegen Weltmeister Frankreich verfolgt.
«Das sind herausragende Zahlen», sagte ZDF-Sportchef Thomas Fuhrmann. «22,55 Millionen im Durchschnitt – das ist schon ein Wort.» Der Marktanteil lag bei 67,4 Prozent – das heißt, dass zwei von drei Fernsehzuschauern zu der Zeit Fußball geschaut haben. Besonders bei den jüngeren Zuschauern seien die Marktanteile überragend gewesen, meinte Fuhrmann. «Ich freue mich, dass die EM Schwung aufgenommen hat. Auch wenn die Nationalmannschaft verloren hat, hat sie weiter eine Strahlkraft für das Publikum.»
Die Einschaltquote lag allerdings etwas unter dem Wert des Auftaktspiels der Deutschen bei der EM vor fünf Jahren in Frankreich und bestätigte den Trend der bisherigen Übertragungen des diesjährigen paneuropäischen Turniers. 2016 hatten in der ARD mehr als 26 Millionen Interessierte die erste Partie des DFB-Teams gegen die Ukraine (2:0) gesehen. Das entsprach einem Anteil von 68,5 Prozent und war knapp höher als diesmal.
Quoten schwer vergleichbar
Allerdings sind die Quoten nur bedingt vergleichbar: In diesem Jahr übertragt parallel auch der kostenpflichtige Anbieter Magenta TV die EM-Spiele; außerdem schauen mittlerweile viel mehr Menschen Fernsehen über das Internet. Diese Zuschauer werden bei der Quotenerhebung nicht gezählt.
Die ZDF-Übertragung der ersten Dienstag-Partie in der deutschen Gruppe F zwischen Portugal und Ungarn (3:0) in Budapest lockte am Dienstag 6,44 Millionen Fans (Marktanteil: 34,4 Prozent) vor die Bildschirme. Mit solchen TV-Zahlen konnten die deutschen Frauen in ihrem Länderspiel am Nachmittag gegen Chile (0:0) in Offenbach nicht mithalten. 1,58 Millionen Zuschauer (17,5 Prozent) wollten das Spiel im ZDF sehen.
Das nächste Spiel der deutschen Mannschaft am Samstag (18.00 Uhr) in München gegen Portugal überträgt die ARD, das ZDF ist am kommenden Mittwoch (21.00 Uhr) zum Vorrunden-Abschluss des DFB-Teams gegen Ungarn wieder dabei.
ZDF zufrieden
Insgesamt zeigte sich Fuhrmann äußerst zufrieden mit der bisherigen Arbeit seines Teams. «Wir sind gut aufgestellt. Was wir journalistisch zu verantworten haben, das sitzt», meinte er. «Wir haben noch eine lange Strecke vor uns. Kleinigkeiten können da immer passieren.»
So hatte es am Dienstag ein technisches Problem gegeben, das ein klickendes Geräusch während der Übertragung des Spiels verursacht hatte. TV-Zuschauer hatten in sozialen Netzwerken darüber geklagt. «Wir sind dabei, dem Klicken bei #FRAGER auf den Grund zu gehen!», twitterte das ZDF über den Account des «Sportstudios» Mitte der ersten Hälfte und schrieb gut eine Stunde später: «Der Grund war ein technisches Problem.» Andere Nutzer hatten während der ersten Halbzeit zudem über lautes Ausatmen entweder von Kommentator Béla Réthy oder dem Experten Sandro Wagner berichtet. Eine Erklärung dafür gab es nicht.
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