Der Saxofonist und EM-Fanmeilen-Liebling Andre Schnura hat die Fußballfans im Westfalenpark kurz vor dem deutschen Achtelfinale in Dortmund mit einem kleinen Konzert erfreut.
Vor der Partie gegen Dänemark brachte er mit seinem Auftritt inmitten der Fans die dort zum Public Viewing versammelte Menge mit seinen energiegeladenen Saxofon-Versionen von «Waka Waka», «Narcotic» oder «99 Luftballons» zum Tanzen. Auch der Überraschungsgast und Party-Rapper Ski Aggu («Friesenjung») feierte zur Torjubel-Hymne «Major Tom» gemeinsam mit dem Saxofonisten.
Mit seinem schwarzen Saxofon, dem Rudi-Völler-Trikot und der lässigen Sonnenbrille hat Andre Schnura aus Haan bei Düsseldorf während der Europameisterschaft schon so manche Fanmeile bespielt. Videos von seinen umjubelten Auftritten in der Menge wurden in den Sozialen Medien vielfach geteilt. Bei Instagram folgen ihm inzwischen mehr als 350.000 Accounts. Auf Tiktok hat er weit mehr als eine halbe Million Follower. Mit Videos seiner Fanmeilen-Konzerte hat er dort schon über 18 Millionen Likes eingesammelt.
Fan-Liebling hat gerade einen Job verloren
«Ich bin komplett überwältigt und unendlich dankbar für das was gerade passiert», lässt er bei Instagram wissen. Erst Anfang der Woche sei er aus tarifrechtlichen Gründen bei der Musikschule, an der er seit Jahren unterrichtet habe, gekündigt worden. Nun hofft er offenbar durch die plötzliche Bekanntheit auch auf Erfolg mit seinem weiteren beruflichen Standbein: Bei Social Media bewirbt er auch das von ihm und einem Studienkollegen vertriebene schwarze Saxofon.
Laut eigener Firmenhomepage hat er in Arnheim in den Niederlanden Jazz und Pop Saxofon studiert und schon lange auf eine Karriere als «Party-Saxofonist» hingearbeitet. Das Ziel: Das oft als altmodisch betrachtete Saxofon «wieder cool machen». Mit seinen Gigs inmitten der feiernden Nationalmannschaft-Fans ist es ihm zumindest gelungen, Aufmerksamkeit auf seine Person und sein Instrument zu ziehen.
In den Kommentaren zu den viral-gegangenen Videos gibt sich der Musiker bescheiden, wird aber nicht müde seine Botschaft zu verkünden: Liebe und Mitmenschlichkeit. Er sei der «EM-Typ mit dem Saxofon» und wolle seine «5 Minuten Fame nutzen» um an etwas Wichtiges zu erinnern: «Wir sind einfach alle gleich. Ich möchte euch daran erinnern, einander zu lieben und zu vergeben.» schreibt er dort etwas. Oder: «Bald wird sich niemand mehr für mich interessieren, aber was bei euch bleibt, ist die Liebe.»
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