Nenad Bjelica hat sich während der drei Spiele, die er nach seinem unsportlichen Verhalten gegen Leroy Sané gesperrt war, als Trainer machtlos gefühlt. «Für mich war es schwer auf der Tribüne», erklärte der 52 Jahre alte Kroate vor seiner Rückkehr auf die Trainerbank des 1. FC Union Berlin an diesem Samstag (15.30 Uhr/Sky) im Stadion An der Alten Försterei gegen den VfL Wolfsburg.
«Es ist nicht einfach. Du kannst nicht reagieren. Das Letzte, was du der Mannschaft sagen kannst, war 35 Minuten vor dem Spiel», erklärte Bjelica.
Das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes hatte den Coach der abstiegsbedrohten Eisernen für drei Spiele gesperrt, nachdem Bjelica im Nachholspiel beim FC Bayern München die Rote Karte bekommen hatte. Er hatte Münchens deutschem Nationalspieler Sané zweimal ins Gesicht gefasst.
Reue und Blick nach vorn
Er habe die Szene bereut und sich entschuldigt, betonte Bjelica bei einer Pressekonferenz in Berlin-Köpenick. Er habe diese an Sané übermittelt, erklärte er.
Intern mit der Mannschaft hätten sie aber nicht mehr darüber gesprochen, sondern gleich versucht, das Team auf die Partie gegen den SV Darmstadt 98 vorzubereiten, die danach anstand. «Der absolute Fokus lag auf der Arbeit», betonte Bjelica und bedankte sich ausdrücklich bei seinen Assistenten. Union gewann das Heimspiel gegen die Hessen mit 1:0, danach verloren die Berliner 0:2 bei RB Leipzig, im Nachholspiel beim 1. FSV Mainz 05 gab es ein 1:1.
Vereinspräsident Dirk Zingler hatte betont, dass so etwas wie von Bjelica gegen Sané nicht passieren dürfe. Im Rahmen des Vertrags sei das auch entsprechend sanktioniert worden. Von einer vorzeitigen Trennung ging Zingler zuletzt nicht aus.
Bjelica ist erst seit Ende November im Amt. Er hatte den Posten übernommen, nachdem es zum vorzeitigen Aus von Urs Fischer gekommen war. Allerdings steht Bjelica sportlich durch die Tabellensituation gegen die Wolfsburger ohnehin weiter unter Druck.
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