Der Touristik-Rechtsanwalt Paul Degott sieht keine hohen Chancen auf die Erstattung der Reisekosten nach Neapel für Eintracht Frankfurt Fans. «Es ist eine schwierige und komplexe Lage, aber ich glaube, die Eintracht-Fans haben Pech gehabt», sagte er im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur.
Zwar werde man etwa Flugtickets stornieren können und die Steuern und Gebühren zurückerstattet bekommen, «aber das Ticketentgelt ist weg», sagte Degott. «Die Fluggesellschaft kann schließlich sagen: ‚Wir fliegen nur von A nach B, was ihr in B machen wollt und ob das gelingt oder nicht, kann ja nicht mein Risiko sein‘.»
Mit Unterkünften sei es ähnlich, da die Vermieter extra Plätze freigehalten hätten und mit den Gründen für die Absagen nichts zu tun haben, sagte der Anwalt. «Es wird auf allen Ebenen schwierig, weil die öffentliche Hand da reingefunkt hat. Weil man keinem von den Beteiligten Unternehmen sagen kann, ihr habt in irgendeiner Weise einen Fehler gemacht.»
Bann für alle Gästefans
Für das Ticketkontingent, das Eintracht Frankfurt nun nicht nutzen möchte, ist laut Eintracht-Pressesprecher Martin Wons noch kein Geld geflossen, daher muss auch nichts zurückerstattet werden. Wer eigenständig Unterkunft und Flug oder Zug gebucht hat, tue das «auf eigene Gefahr, das Risiko trägt man dann selbst», sagte Wons.
Am Sonntag verhängte die Präfektur Neapel einen Bann für alle Gästefans aus der Stadt Frankfurt. Die Eintracht spricht von einem einmaligen Vorgang im Europapokal und ist empört über die Entwicklung. Die Behörden in Neapel wollen eigenen Angaben zufolge verhindern, dass es zu Ausschreitungen gewaltbereiter Fan-Gruppen kommt.
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