Wenn die Tour de France am Samstag in Florenz losrollt, feiert Altstar John Degenkolb mit der zehnten Teilnahme ein kleines Jubiläum. «Da bin ich auf jeden Fall stolz drauf. Überhaupt zehn Jahre Profi zu sein, ist eine Marke, die man erst einmal erreichen muss», sagte der 35-Jährige der Deutschen Presse-Agentur und fügte hinzu: «Da kehrt bei der Tour auch nach dem zehnten Mal keine Routine ein. Das ist auch für so einen alten Fuchs wie mich aufregend und spannend.»
Ein Etappensieg sei zwar immer «ein Traum», Degenkolb sieht aber auch seine veränderte Rolle im DSM-Team als Road Captain. «Ich bin nicht mehr der, der Tag für Tag die Möglichkeit hat, auf Sieg zu fahren. Ich versuche die Mannschaft so vorzubereiten, meine Erfahrung so zu teilen, dass wir das Maximum aus jedem Rennfahrer rausholen», sagte der Klassiker-Spezialist, der 2018 die Tour-Etappe nach Roubaix gewonnen hatte.
Die Gravel-Etappe über die Schotterstraßen bei Troyes zum Ende der ersten Tour-Woche ist ihm aber «ins Auge gefallen». Das sei eine Etappe, die heraussticht. «Das ist ähnlich wie eine Kopfsteinpflaster-Etappe. Das wird super hektisch, super nervös.»
Mit Blick auf den Gesamtsieg sei Tadej Pogacar «mit Abstand der Topfavorit», meinte Degenkolb, der auch Titelverteidiger Jonas Vingegaard trotz dessen schweren Sturz im Frühjahr nicht abschreibt. «Er würde aber hier nicht an den Start gehen, wenn er nicht aus seinen Daten und seinem Gefühl herauslesen kann, dass er mindestens genauso gut ist wie letztes Jahr. Wenn er auch nur einen Hauch an Zweifel hätte, dass er Tadej nicht schlagen kann, würde er nicht fahren.»
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