22. November 2024

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Tottenham bittet Fans um Verzicht auf umstrittenen Begriff

Der englische Premier-League-Club Tottenham Hotspur hat seine Anhänger darum gebeten, die Nutzung des als antisemitisch empfundenen Begriffs «Yid Army» in Zukunft zu vermeiden, mit dem sich Teile der Fangemeinde selbst bezeichnen.

Der Fußballverein aus London hatte dazu eine Studie in Auftrag gegeben, die unter anderem ergab, dass viele Spurs-Fans sich unwohl fühlen, wenn das umstrittene Wort bei Spielen zu hören ist. Außerdem habe sich gezeigt, dass viele jüngere Spurs-Anhänger nicht den historischen Kontext dazu kennen, teilte der Club mit.

Tottenham Hotspur hat traditionell eine große jüdische Fangemeinde. Die Fans hatten ursprünglich vor 40 Jahren damit begonnen, das «Y-Wort» zu nutzen und sich selbst so zu nennen. Damit wollten sie die antisemitischen Gesänge gegnerischer Fußballfans kontern, die damals noch ungestraft blieben. «Wir haben immer betont, dass unsere Fans das Wort nie verwendet haben, um vorsätzlich zu beleidigen», teilten die Spurs mit. Tatsächlich sei es ein «Abwehrmechanismus gegen antisemitische Beleidigungen, die es immer noch gibt». Dennoch sei es «unabhängig von Zusammenhang und Absicht» an der Zeit, das Wort «weniger zu verwenden oder ganz damit aufzuhören».

Schon seit einigen Jahren wird über den Begriff diskutiert, der trotz gesellschaftlicher Entwicklungen und der Kritik einiger Fußballfans – auch derer von anderen Vereinen – bei Tottenham-Spielen immer wieder lautstark von Fans gerufen und gesungen wird. Im Rahmen der Studie habe sich aber gezeigt, dass selbst Spurs-Anhänger, die den Begriff eigentlich weiterhin nutzen wollten, bereit seien damit aufzuhören, falls sich andere Spurs-Fans dadurch verletzt fühlten.

«Antisemitismus bleibt ein ernstes Problem im Fußball», hieß es auf der Spurs-Website, «und es muss mehr getan werden, um ihn zu bekämpfen. Wir glauben, dass antisemitischen Beleidigungen genauso null Toleranz entgegengebracht werden sollte wie anderen Formen diskriminierenden Verhaltens. Es sollte nicht einer Minderheit im Fußball überlassen werden, dies anzusprechen und voranzutreiben.»