Für den deutschen Torwarttrainer Michael Fuchs haben die Keeperinnen auf der internationalen Bühne einen deutlichen Leistungssprung gemacht.
«Was mir auffällt ist, dass sich die Torhüterinnen von Turnier zu Turnier deutlich verbessert haben. Sie werden mit dem Ball am Fuß immer sicherer und souveräner», sagte der 52-Jährige am Rande der Fußball-Europameisterschaft in England.
Nach seiner Ansicht gehen die Zuschauer oft zu kritisch mit den Torfrauen um. «Da geht gleich immer so ein Raunen durchs Stadion», sagte Fuchs, und es hieße, sie könnten nicht Fußball spielen. «Ich glaube, das kann man heute nicht mehr sagen, dass es so ist.» Allerdings gebe es öfter noch ein «dichtes Gedränge» bei hohen Bällen im Fünfmeterraum.
Fokus auf Frohms vs. Zinsberger
Fuchs, der zuletzt bei der Nations League zum Trainerstab der deutschen Männer-Nationalmannschaft gehörte, lobte ausdrücklich die deutsche Nummer 1: Merle Frohms habe in ihren beiden vergangenen Jahren bei Eintracht Frankfurt deutliche Fortschritte gemacht. Die 27-Jährige hat in der Vorrunde kein einziges Gegentor bekommen. Sie kehrt nach der EM zum VfL Wolfsburg zurück und soll dort Almuth Schult ersetzen, die in die USA wechselt.
Frohms österreichische Kontrahentin im EM-Viertelfinale am Donnerstag (21.00 Uhr/ARD und DAZN), Manuel Zinsberger vom FC Arsenal, gilt ebenfalls als Top-Keeperin. Die frühere Spielerin des FC Bayern München musste bisher nur ein Gegentor beim 0:1 gegen Turnierfavorit England zulassen.
Das deutsche Team trainiert nach Angaben von Fuchs am Ende von Übungseinheiten regelmäßig Elfmeterschießen. «Ich führe dabei auch Buch, wer wie und wie oft trifft und ob die Torhüterin hält», sagte er. Theoretisch könnte das K.o.-Spiel zwischen Deutschland und Österreich im Elfmeterschießen entschieden werden.
Fuchs war schon von 2007 bis 2016 Torwarttrainer bei den DFB-Frauen, trat nach dem Olympiasieg in Rio de Janeiro zurück. Nach zwei Jahren in gleicher Funktion bei den Männern des 1. FC Nürnberg kehrte er aber zum Frauen-Nationalteam zurück.
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