Endlich gibt’s mal richtig was zu halten für Merle Frohms.
In den WM-Qualifikationsspielen der DFB-Frauen ist die Noch-Frankfurterin und künftige Wieder-Wolfsburgerin quasi chronisch unterbeschäftigt. Beim EM-Vorbereitungsturnier in England glänzte die Torhüterin nun aber gleich beim ersten Auftritt.
Bundestrainerin: «Frohms klare Nummer Eins»
Nach dem 1:1 gegen Spaniens Spitzenteam erhielt Frohms sogar ein Sonderlob von Bundestrainer Martina Voss-Tecklenburg. Keine Frage: Als Nummer 1 für die Europameisterschaft im Juli ist Frohms nun endgültig gesetzt.
«Merle Frohms hat ein tolles Spiel heute gemacht, hat sehr viel Sicherheit ausgestrahlt, war in den Torhüterin-Aktionen richtig, richtig gut», sagte Voss-Tecklenburg nach dem Auftaktspiel beim Arnold Clark Cup. Bereits am Sonntag (21.15 Uhr/ARD-Livestream) sind die 27-jährige Torfrau und ihre Mitspielerinnen in Norwich gegen Olympiasieger Kanada erneut gefordert.
«Das war ein sehr intensives Spiel, weil Spanien natürlich spielerisch überragend ist», resümierte Frohms und meinte zurückhaltend: «Ich bin natürlich froh, dass ich mit meiner Leistung zum 1:1 beitragen und zusammen mit der Abwehr die eine oder andere Aktion vereiteln konnte.» Große Worte sind nicht ihr Ding. Auf dem Platz ist Frohms aber – wie von der Bundestrainerin gefordert – mittlerweile öfter deutlich zu hören.
Noch vor dem Turnier musste Voss-Tecklenburg Fragen beantworten, ob denn auch andere Torhüterinnen beim Arnold Clark Cup eine Chance bekommen werden – die Antwort blieb aus. An Frohms Vormachtstellung hatte sie aber öffentlich nie Zweifel gelassen.
Frohms wechselt im Sommer zum VfL Wolfsburg
Zumal hinter der Nummer 1 die Positionen zuletzt öfter wechselten: Laura Benkarth vom FC Bayern musste am Knie operiert werden. Die langjährige DFB-Stammtorhüterin Almuth Schult (31) muss sich seit einer Verletzung und der Geburt ihrer Zwillinge hinten anstellen und fehlt gerade in England wegen Corona-Quarantäne. Im aktuellen Kader stehen noch Ann-Katrin Berger vom FC Chelsea (31/zwei Länderspiele) und die nachnominierte Martina Tufekovic von der TSG 1899 Hoffenheim.
Frohms überzeugte gegen Spanien mit Paraden und beherztem Herauslaufen. «Sie hat auch ein bisschen Glück gehabt bei der einen oder anderen Aktion. Bei zwei, drei Spieleröffnungen können wir noch den etwas längeren Ball bei ihr sehen», mahnte Voss-Tecklenburg auch, lobte aber ihr «Topniveau».
Davon profitiert seit Sommer 2020 auch Frohms Club Eintracht Frankfurt – doch nicht mehr lange. In dieser Woche gab sie bekannt, dass sie zur neuen Saison zum VfL Wolfsburg zurückkehrt. Dort geht Schult, die beim Olympia-Triumph 2016 in Rio zwischen den Pfosten stand, mit bisher unbekanntem Ziel. Frohms war einst ihre Vertreterin in Wolfsburg, ehe sie beim SC Freiburg zur Nationaltorhüterin wurde. Für die Eintracht ist das ein Schlag, für Frohms mehr als nur ein Transfer. «Ich habe sieben Jahre lang für den VfL gespielt, und der Verein liegt mir sehr am Herzen», versicherte die gebürtige Cellerin.
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