Der Bayern-Spieler Thomas Müller hat während der Premiere einer Sport-Dokumentation über seine beeindruckende Fußball-Laufbahn humorvoll auf die Frage zu seiner Zukunft reagiert. Mit dem Spruch „das seht ihr dann in Teil zwei“ sorgte der 35-Jährige für Schmunzeln im Publikum und fügte hinzu: „Da lasse ich mir alles offen, ganz entspannt.“
Der Vertrag des Offensivspielers mit dem FC Bayern endet am Ende der laufenden Saison. Der Verein würde wohl kaum gegen eine einjährige Verlängerung sein, jedoch scheint auch ein Karriereende für Müller eine ernsthafte Möglichkeit zu sein.
Zur Premiere des Films „Thomas Müller – Einer wie keiner“ erschienen zahlreiche aktuelle und ehemalige Spieler des FC Bayern, darunter Vereinsbosse, Teamkollegen, Trainer Vincent Kompany sowie frühere Weggefährten wie Bundestrainer Joachim Löw und Bastian Schweinsteiger.
Kampf mit der Reservistenrolle
Die Doku, die ab dem 4. März auf Amazon Prime verfügbar sein wird, bietet tiefe Einblicke in Müllers Privatleben, einschließlich Gesprächen mit seinen Eltern und Bruder Simon. Neben vielen Rückblicken auf Karriere-Höhen und -Tiefen wird die vergangene Saison als roter Faden genutzt. Hierbei wird deutlich, wie sehr Müller nach wie vor leidenschaftlich am Fußball interessiert ist und mit seiner veränderten Rolle als nicht mehr unangefochtener Stammspieler zu kämpfen hat.
„Ich bin nicht mehr im Alter, wo man auf seine Chancen lauert“, erklärt er im Film. Er strebt weiterhin nach Wettkampf und Adrenalin, was ihn in der vergangenen Saison unter Coach Thomas Tuchel belastete, wo er fürchtete, aufgrund fehlender Spielzeit die Heim-EM zu verpassen. Auch unter dem aktuellen Trainer Kompany sitzt er häufig auf der Bank.
Müller hat eine große Liebe zum Fußball und ist sich bewusst, dass es nach seiner Profikarriere „keinen Ersatz für das Adrenalin im Stadion“ geben wird. Dennoch hat er keine Angst vor der Zeit nach dem Fußball. Am Ende des Films, in dem auch seine Frau Lisa zu Wort kommt, äußert sie sich über die Herausforderungen des Lebens im Rampenlicht; sie hat sich jedoch aus der Öffentlichkeit zurückgezogen und war nicht zur Premiere erschienen.
Was Hoeneß sich wünscht und Müller rät
Uli Hoeneß, der Ehrenpräsident des FC Bayern, äußerte im Kino, dass er es begrüßen würde, Müller auch über den Sommer hinaus im Bayern-Trikot zu sehen. „Als Mensch würde ich es mir wünschen. Sportlich muss man sehen“, sagte der 73-Jährige. „Wenn er nur noch Einwechselspieler ist, würde ich ihm raten aufzuhören. Das ist seiner großen Karriere nicht würdig.“
Hoeneß erwartet, dass in den kommenden Wochen Gespräche über Müllers Zukunft stattfinden werden, um die beste Entscheidung für den Verein und den Spieler zu treffen. „Ein Thomas Müller, der ständig auf der Bank sitzt, das kann auch keine Lösung sein“, erklärte Hoeneß.
Er würde es sehr begrüßen, wenn die Identifikationsfigur Müller dem Rekordmeister auch nach seiner aktiven Karriere erhalten bleibe. „Thomas weiß genau, dass wir ihn gerne in irgendeiner Form behalten würden.“ Hoeneß ist überzeugt, dass Müller in der Lage sei, „fast jeden Job beim FC Bayern mit einer gewissen Anlaufzeit“ zu übernehmen. Er rät ihm jedoch, „wenn er aufhört, erstmal Pause zu machen“, um Distanz zu gewinnen und den Horizont zu erweitern.
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