Drei Siege fehlen Daniel Theis in den NBA-Finals noch für den Titel – und für ein Tattoo. Sollte der deutsche Basketball-Nationalspieler sich mit den Boston Celtics gegen die Golden State Warriors durchsetzen, will er sich diesen Erfolg auf dem eigenen Körper verewigen.
«Definitiv. Ich denke, dass es dann auf jeden Fall die Trophäe sein wird», sagte der 30 Jahre alte Niedersachse der Deutschen Presse-Agentur vor Spiel zwei in der Nacht auf den 6. Juni (02.00 Uhr MESZ).
Der Comeback-Sieg der Gäste zum Start in die Final-Serie – nach zwischenzeitlich 15 Punkten Rückstand drehten die Celtics mit einem 17:0-Lauf im Schlussviertel die Partie und gewannen 120:108 – hat Eindruck gemacht. Die US-Medien rätseln über den unerwarteten Einbruch der Warriors um die Stars Steph Curry und Klay Thompson. Während bei den Celtics niemand im Kader auch nur eine Minute Final-Erfahrung hatte, sind es im Team der Warriors zusammen mehr als 100 Spiele. Boston dagegen war schon vor dem ersten Korb selbstbewusst und hat nun die Bestätigung dafür bekommen, es den Warriors unfassbar schwer machen zu können – und zu gewinnen.
Daniel Theis über…
… die Chance der Celtics auf den 18. Titel ihrer Geschichte:
«Die Playoffs, vor allem die Finals gegen einen so erfahrenen Coach wie Steve Kerr, das ist schon ein bisschen ein Schachspiel. Auch wenn wir gewonnen haben, schauen wir genauso im Film darauf, wo wir besser sein können. Das dritte Viertel war schlecht. Genauso wird Golden State Ideen haben, was sie besser machen können. Wir haben sowieso an uns geglaubt, aber haben nach dem ersten Spiel auch gesehen, dass Golden State Probleme hat, gegen uns zu spielen. Wir sind athletisch, wir sind groß – das wird kein Selbstläufer für die. Dass wir an uns Glauben, ist kein Geheimnis mehr.»
… seine Rolle bei den Boston Celtics:
«Natürlich etwas kleiner, als es vorher war. Dadurch, dass ich erst in dem Jahr dazu gekommen bin, ist das noch was anderes. Coach (Ime) Udoka kennt mich nur vom Gegeneinander spielen. Meine Rolle ist einfach, als Veteran da zu sein, als Leader. Positive Energie zu bringen, auf und abseits des Feldes. Und einfach zu helfen, wo ich kann. Ich spiele seit 12, 13 Jahren professionell. Da sieht man von außen Dinge, die man vielleicht auf dem Feld nicht sieht. Ich probiere einfach, mit jedem zu kommunizieren und da zu sein. Auf dem Feld das gleiche: Defensiv da zu sein und Energie zu bringen.»
… Vergleiche mit Dirk Nowitzki:
«Vergleichen kann man das nicht mit Dirks Karriere, die ganz wo anders ist. Aber natürlich ist es auch eine Ehre, im gleichen Satz genannt zu werden und um die Meisterschaft zu spielen. Ein paar Spiele später können wir hoffentlich noch positiver darüber sprechen. Ich hatte jetzt keinen Kontakt. Ich denke auch, weil er selbst weiß, wie man sich auf Finals vorbereitet und probiert sich darauf zu fokussieren. Das ist vielleicht eine Chance, die man nur einmal im Leben bekommt. Man weiß nie in der NBA, ob die Mannschaft zusammenbleibt. Es gibt nur ein Ziel: Das Ganze zu gewinnen.»
… die Gefahr, doch nicht an der EM im Sommer teilzunehmen:
«Ich denke nicht. Die Celtics hatten noch nie etwas gegen die Nationalmannschaft. Direkt vor der Vorbereitung ist man dann auch in Tiptop-Form, wenn man zurück kommt. Ich freue mich darauf, das ist eine EM im eigenen Land. Die letzte konnte ich nicht spielen und deswegen freue ich mich umso mehr. Und wenn es noch mit so einem positiven Ereignis hoffentlich zu Ende geht ist die Vorfreude und Energie hoffentlich noch größer.»
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