23. November 2024

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Tesche bewahrt Bochum gegen Wuppertal vor Elfmeterschießen

Mit einem Kraftakt hat der VfL Bochum ein peinliches Erstrunden-Aus im DFB-Pokal und somit eine Woche vor dem ersten Erstliga-Spiel seit elf Jahren einen echten Stimmungs-Dämpfer vermieden.

Nur 42 Kilometer entfernt von der eigenen Arena kamen die Bochumer zu einem höchst mühsamen 2:1 (1:1, 0:1)-Pflichtsieg nach Verlängerung beim Viertligisten Wuppertaler SV.

Nach dem Rückstand durch Semir Saric (23.) schoss Simon Zoller (53.) den Erstliga-Aufsteiger vor 4990 Zuschauern in die Verlängerung, wo Robert Tesche in der 111. Minute den Siegtreffer erzielte. Eine Niederlage hätte eine pikante Note gehabt: Bochums Trainer-Ikone Peter Neururer (66), der den VfL zweimal trainierte und einst in den UEFA-Cup führte, ist seit Mai Vorstandsmitglied in Wuppertal. Zum Bundesliga-Auftakt muss Bochum nächste Woche beim Champions-League-Teilnehmer Wolfsburg antreten.

VfL-Trainer Thomas Reis hatte in dem erst fünf Tagen zuvor aus Wolfsburg geliehenen Elvis Rexhbecaj und dem früheren Stuttgarter Takuma Asano zwei Neuzugänge in der Startelf aufgeboten. Drei weitere saßen auf der Bank, Eduard Löwen stand nach seiner Olympia-Teilnahme noch nicht im Kader. Die Wuppertaler, die erstmals seit 14 Jahren im DFB-Pokal mitspielten und damals erst im Achtelfinale in einer vollen Schalker Arena am FC Bayern scheiterten (2:5), boten vier Neue auf.

Im ersten Pflichtspiel der beiden Nachbarn seit 27 Jahren begann der Außenseiter forsch und ging verdient in Führung, nachdem einem Treffer von Kevin Pytlik noch die Anerkennung verweigert worden war (12.). Auch nach dem Rückstand agierte der Bundesligist lange träge. Das verbesserte sich nach einem Doppel-Wechsel von Reis zur Pause. Vor allem der aus Paderborn geholte Christopher Antwi-Adjei wirkte als belebendes Element und bereitete den Ausgleich stark vor. Bochum drängte nun, Wuppertal verteidigte fast nur noch. Asano traf die Latte (60.), Zoller schoss von der Seitenlinie knapp am leeren Tor vorbei (70.). Tesche bewahrte den VfL dann vorm Elfmeterschießen.

Kuriosität am Rande: Wuppertals Co-Trainer Samir El Hajjaj sah in der Nachspielzeit der regulären Spielzeit wegen Meckerns die Rote Karte. Auch Mittelfeldspieler Kevin Rodrigues Pires sah in der 120. Minute Gelb-Rot.

Von Holger Schmidt, dpa