Die Damentennis-Chefin Barbara Rittner hat nach dem frühen Aus der deutschen Auswahl beim Billie Jean King Cup den neuen Modus und aktuelle Abläufe beim Finalturnier in Prag kritisiert.
«Wenn man gesehen hat, was für eine tolle Atmosphäre das war gegen die Tschechinnen vor 10.000 Zuschauern, weil es eben ein Heimspiel war, und dann gestern diese hochklassige Partie gegen die Schweiz vor 50 oder 100 Leuten gespielt wird, dann ist das schon echt traurig», sagte Rittner der Deutschen Presse-Agentur.
Der Modus gefalle ihr «persönlich überhaupt nicht», betonte die 48 Jahre alte ehemalige Teamchefin, die im Deutschen Tennis Bund den Posten als Head of Women’s Tennis innehat. Seit diesem Jahr ist der Fed Cup nicht nur in Billie Jean King Cup umbenannt, auch der Modus ist ein anderer. Statt wie früher in oftmals stimmungsvollen Heim- oder Auswärtsspielen um die Mannschaftstrophäe zu kämpfen, wird der Titel nun in einer Finalwoche mit Gruppenspielen ausgetragen.
«So macht man eigentlich sowohl den Davis Cup als auch den Billie Jean King Cup kaputt», sagte Rittner. Beide Wettbewerbe lebten «von der Atmosphäre und von diesen Heim-Matches». Prag war wegen der Coronavirus-Pandemie für Budapest als Ausrichter eingesprungen.
Das deutsche Team hatte gegen Tschechien das erste Gruppenspiel mit 1:2 verloren. Nach dem 0:3 gegen die Schweiz am Dienstag stand das Vorrunden-Aus fest. Trotz der «unglücklichen Woche» zeigte sich Rittner vor allem mit dem Auftreten der beiden Debütantinnen Jule Niemeier und Nastasja Schunk zufrieden. Diese hätten «absolut das Talent und das Potenzial», die entstandene große Lücke hinter der Generation um Angelique Kerber, Andrea Petkovic und der bereits zurückgetretenen Julia Görges «etwas zu schließen», sagte Rittner.
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