Taliso Engel ist bei den Paralympics in Tokio schon im Vorlauf Weltrekord geschwommen und hat Hoffnung auf das erste deutsche Schwimm-Gold seit neun Jahren geschürt.
Der 19-Jährige blieb mit 1:03,52 Minuten über 100 Meter Brust sechs Hundertstel unter der alten Bestmarke des Ukrainers Oleksii Fedina, die acht Jahre gestanden hatte. Der sehbehinderte Mittelfranke Engel, der für Leverkusen startet, war als Europameister und Weltrangliste-Zweiter nach Japan gereist.
«Ziel ist eine Medaille»
Gold als Ziel für das Finale um 12.02 Uhr wollte er aber immer noch nicht ausgeben. «Ziel ist immer noch eine Medaille. Welche ist mir relativ egal», beteuerte er. Sein Ziel im Vorlauf sei ein Mix gewesen «aus easy ins Finale zu schwimmen und trotzdem schon zu zeigen, dass was geht. Die ersten 50 Meter haben sich richtig krass angefühlt.»
Auch Elena Krawzow bestätigte auf ihrer Lieblingsstrecke 100 Meter Brust den Ruf als Gold-Kandidatin. Sie geht nach einer Zeit von 1:15,31 Minuten als Vorlaufschnellste in den Endkampf und musste sich nicht einmal voll verausgaben. «Das Ziel war, dass ich nicht so viel Kraft verschwende und noch was übrig lasse für heute Abend.
«Locker und entspannt bleiben»
Das habe ich gemacht», sagte die ebenfalls sehbehinderte Berlinerin, die weiß, dass sie nun als Favoritin gilt: «Ich muss locker und entspannt bleiben und fokussiert Gas geben.» Den Weltrekord von Engel elf Minuten zuvor habe sie «gar nicht mitbekommen. Aber es freut mich total. Ich hoffe, dass ich heute Abend mit einer Super-Leistung nachziehen kann. Ihr Finale steigt um 12.08 Uhr deutscher Zeit.
Seit Daniela Schultes Sieg über 400 Meter Freistil am 7. September 2012 in London gab es an 18 Wettkampftagen bei Paralympics kein einziges deutsches Schwimm-Gold mehr. 1996 in Atlanta hatte der DBS noch 19 Goldmedaillen aus dem Becken gefischt.
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