Nationalspielerin Svenja Huth hofft, dass sich durch den EM-Hype auch nachhaltig die Bedingungen der Fußballerinnen in der Bundesliga verändern.
Das immense Zuschauerinteresse an der mit Silber erfolgreichen Europameisterschaft sei ein erster Schritt gewesen, «aber jetzt müssen wir auf allen Ebenen versuchen, unseren Sport nachhaltig zu fördern und voranzubringen», sagte die 31-Jährige vom VfL Wolfsburg bei einer digitalen Medienrunde.
Um den Hype auch im Ligaalltag hochzuhalten, müsse man zum Beispiel gute Fernsehübertragungen und gute Spielzeitansetzungen haben: «Diese Möglichkeiten, die uns geboten werden, müssen wir weiterhin nutzen.» Ein gutes Beispiel sei das Länderspiel gegen Frankreich im Oktober, wo «wir zur Primetime (20.30 Uhr/ARD) spielen. Ich glaube, dass wir da einen Schritt weiter sind. Dass nicht von heute auf morgen alles anders sein kann und wird, ist auch klar. Es ist ein Prozess, den wir jetzt immer weiter anschieben wollen», sagte die Stürmerin.
Für gute Basisstrukturen kämpfen
Huth geht es vor allem auch um «Equal Play», heißt, dass die Frauen die gleichen Bedingungen in den Vereinen haben wie die Männer. Wolfsburg und Bayern München seien da absolute Vorreiter. «Es wird in Zukunft weiter ein Wunsch von uns bleiben, dass wir auch Richtung Männer vorleben, dass wir für einen Verein und einen Fußball stehen», sagte Huth. Die Basisstrukturen bei Bundesligisten, wie gute Trainingsplätze und eine gute medizinische Betreuung, müssten auch den Frauen zugänglich sein: «Dass man nicht noch nebenbei 30, 40 Stunden arbeiten muss». Dafür wolle auch sie weiter kämpfen.
Nach der EM stehen für die Auswahl von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg nun die entscheidenden WM-Qualifikationsspiele in der Türkei am Samstag und in Bulgarien am kommenden Dienstag an. «Wir werden eine super Elf haben und wollen die Spiele erfolgreich bestreiten», sagte Klara Bühl (21) vom FC Bayern München. Mit 21 Punkten führt der EM-Zweite die Gruppe H vor Serbien (18) an und benötigt nur noch einen Sieg, um das Ticket für die WM in Australien und Neuseeland (20. Juli bis 20. August 2023) aus eigener Kraft zu lösen.
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