Die Kopfballspezialisten des FC Augsburg haben gegen den VfB Stuttgart endlich einen Ausweg aus ihrer Krise gefunden.
Mit zwei Toren nach einem Eckball und zwei Stürmertreffern bescherten die Augsburger Markus Weinzierl beim 4:1 (1:1) den 50. Bundesligasieg als Trainer in der Fuggerstadt. Mit dem umjubelten zweiten Saisonerfolg rückte der FCA bis auf einen Zähler an den VfB heran, liegt aber weiter auf Relegationsplatz 16. Die Stuttgarter verloren trotz Führung nach zwei notgedrungenen personellen Wechseln in der ersten Hälfte komplett den Rhythmus gegen vehement anrennende Augsburger.
Stuttgart mit früher Führung
Der Stuttgarter Chris Führich hatte in der siebten Minute vor 17.500 Zuschauern für die verdiente Führung gesorgt. Reece Oxford (30.) mit seinem dritten Kopfballtor in den vergangenen vier Pflichtspielen und Kapitän Jeffrey Gouweleeuw (53.) ebenfalls per Kopf jeweils nach einer Ecke von Arne Maier bescherten dem FCA das erste Erfolgserlebnis nach zuvor vier sieglosen Liga-Partien. Joker Florian Niederlechner (72.) und Alfred Finnbogason (81.) erhöhten sogar noch – jeweils mit dem Fuß. Es ist der höchste Saisonsieg der Augsburger.
Das Verletzungspech blieb den Stuttgartern treu. Sie mussten auf Verteidiger Konstantinos Mavropanos verzichten und waren auch noch in der ersten Halbzeit zu gleich zwei Auswechslungen von Torschütze Führich und Marc Oliver Kempf gezwungen.
Eine Personaldiskussion um Weinzierl und Manager Stefan Reuter hatte Augsburgs Vereinschef Klaus Hofmann schon unter der Woche ausgeschlossen. Reuter ließ nun erneut an Weinzierl keine Zweifel aufkommen. «Wir sind überzeugt von der Qualität des Kaders und auch sehr überzeugt von Markus Weinzierl, mit dem wir über vier Jahre die erfolgreichste Zeit des FC Augsburg erlebt haben», sagte Reuter bei DAZN. Gleichzeitig räumte er eigene Fehler ein. «Wenn du jedes Jahr den Trainer wechseln musst, dann kann nicht alles optimal gelaufen sein», sagte der frühere Nationalspieler.
Nette Worte – sie verhinderten aber nicht die Stuttgarter Führung. Führich zog von der rechten Seite nach innen, ließ Mads Pedersen stehen und vollendete mit einem trockenen Linksschuss aus 17 Metern. Es war das früheste Tor des VfB in dieser Bundesligasaison. Führich musste allerdings schon eine Viertelstunde später mit Problemen am Sprunggelenk gegen Tanguy Coulibaly ausgewechselt werden.
FCA-Verteidiger nach Ecken erfolgreich
Die Stuttgarter spielten mit Tempo nach vorne. Die Augsburger waren hingegen erstmal nicht richtig gefährlich – bis Oxford in die Höhe stieg. Nach der ersten erfolgreichen Ecke von Maier ließ er dem von einer Corona-Infektion erst wieder genesenen Waldemar Anton im Luftkampf keine Chance.
Der VfB musste gegen die immer entschlossener anlaufenden Hausherren in Kempf (39.) indes den nächsten verletzten Spieler mit Beschwerden im Oberschenkel auswechseln, Clinton Mola erhielt seine Chance.
Wieder trat dann Maier die Ecke, wieder war ein Verteidiger zur Stelle – diesmal Gouweleeuw, der gegen den unentschlossenen Keeper Fabian Bredlow aus kurzer Distanz einnickte. Ins Schwärmen gerieten die Augsburger Fans, als auch noch der eingewechselte Niederlechner aus spitzem Winkel sowie Finnbogason mit dem Fuß erhöhten.
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