Der Rechtsstreit um den Schadensersatz des querschnittsgelähmten ehemaligen Eishockeyspielers Mike Glemser wird am 18. Dezember um 11.00 Uhr vor Gericht fortgesetzt. Das zuständige Arbeitsgericht in München bestätigte dies der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage. Die Verhandlung findet in der Kammer in Weilheim in Oberbayern statt.
Unfall im Eishockeyspiel
Mike Glemser erlitt am 3. Februar 2023 im Oberligaspiel zwischen seinen Starbulls Rosenheim und dem SC Riessersee eine schwere Verletzung, als er nach einem Foul des Gegenspielers Jan-Niklas Pietsch mit dem Kopf voran in die Bande stürzte. Dabei brach er sich den vierten und fünften Halswirbel. Der gebürtige Stuttgarter, der in Pforzheim lebt, lag zehn Tage im künstlichen Koma und ist seitdem querschnittsgelähmt.
Forderung von über 820.000 Euro
Im vergangenen Sommer reichte Glemser beim Landgericht München II eine Klage gegen Pietsch ein und fordert ein Schmerzensgeld von mindestens 650.000 Euro. Der Gesamtstreitwert beläuft sich auf 822.000 Euro.
Verhandlung und außergerichtliche Einigung
Für das Foul erhielt Pietsch eine fünfminütige Strafzeit. Glemsers Seite ist der Ansicht, dass Pietsch für den Unfall verantwortlich ist und Schadensersatz leisten muss, was jedoch einen Nachweis von Vorsatz erfordert. Bei einem Gütetermin vor dem Arbeitsgericht Garmisch-Partenkirchen Ende Januar konnten sich die Parteien nicht auf einen Vergleich einigen. Glemser äußerte die Hoffnung, dass es doch noch zu einer außergerichtlichen Einigung kommt, um den Prozess zu vermeiden.
Rechtslage und Argumente
Der Anwalt von Pietsch, Wolfram Cech, betont, dass nicht nur die Absicht zur Handlung, sondern auch die Absicht zur Verletzung nachgewiesen werden müsse, um eine Schadensersatzpflicht zu begründen. Glemsers Anwalt, Oliver Negele, hält das Foul jedoch für vorsätzlich und argumentiert, dass bereits bedingter Vorsatz ausreiche, um die Haftung zu begründen. Eishockey ist bekannt für sein hohes Risiko, weshalb der Fall von großer Bedeutung sein könnte und weitreichende Konsequenzen für den Sport haben könnte.
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