Pleite beim Berliner Familientreffen, unglücklicher Einstand für Schalker Debütanten – so ganz überraschend kommt der Stotterstart in die zweite Liga für die beiden Bundesligaabsteiger nicht.
Die Mannschaften sind nicht komplett, Spieler werden noch abgegeben, die Liga ist neu. Zudem trafen die beiden Erstligisten der vergangenen Saison gleich auf die beiden besten verbliebenen Zweitligisten der abgelaufenen Spielzeit, Fortuna Düsseldorf und den Hamburger SV.
Dardai: «Kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen«
«Es ist ja kein Geheimnis, dass wir derzeit einen komischen Kader haben. Wir sind ja eine zusammengewürfelte Truppe. Da kann noch nicht alles funktionieren», befand Herthas Kapitän Marco Richter nach dem 0:1 bei Fortuna Düsseldorf. «Das war zweite Liga mit vielen Zweikämpfen», sagte Trainer Pal Dardai. Doch die Personallage bei den Berlinern ist das große Problem. «Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Wir hatten genug Möglichkeiten ein Tor zu erzielen. Aber eins ist Fakt: Wir brauchen einen Knipser«, sagte der Coach.
Für ein Novum sorgte Dardai, der erstmals seine drei Söhne Marton, Palko und Bence zusammen auf dem Feld hatte. Emotional habe ihn das nicht berührt. «Das Schicksal wollte es so. Als Trainer bin ich zufrieden, aber als Vater spüre ich gar nichts, ich spüre nur eins: Dass heute ein Tor gefehlt hat.»
Taktisch und defensiv zeigten die Berliner gute Ansätze, mit denen man in der 2. Liga mithalten kann. Trainer Dardai setzt auf Zeit und Fleiß. «Ich hoffe, dass wir das in zwei, drei Wochen mit mehr Training hinbekommen», erklärte der Hertha-Coach und betonte, dass es wichtig sei, wie Fortuna Düsseldorf eine eingespielte Mannschaft zu haben.
Schalke verliert Tor-Spektakel in Hamburg
Das musste auch der FC Schalke 04 nach dem 3:5-Spektakel beim HSV anerkennen, wobei sich die Revierelf das Leben selbst schwer gemacht hatte. «Wir müssen jetzt analysieren, warum wir den Gegner ständig haben laufen lassen. Es war heute relativ einfach, viele Torchancen gegen uns zu kreieren», sagte Trainer Thomas Reis, dessen Team beim Aufstiegsaspiranten zwischenzeitlich noch mit 2:1 in Führung gelegen hatte.
Pechvogel war der 22 Jahre alte Ibrahima Cisse, der überraschend seinen Einstand in der Innenverteidigung feierte und mit einem verschuldeten Elfmeter und einer Gelb-Roten Karte entscheidend zur Niederlage beitrug. «Wir reißen ihm nicht den Kopf ab. Er ist mit Sicherheit am meisten frustriert», sagte Reis. Für Entsetzen sorgten Angriffe in den sozialen Netzwerken und Beleidigungen gegen den jungen Profi. «Wir gewinnen zusammen, wir verlieren zusammen. Aber NICHTS rechtfertigt jemals rassistische Kommentare oder Posts», schrieb der Fußball-Zweitligist am Samstag in den sozialen Netzwerken.
«Man darf mit einer sportlichen Leistung unzufrieden sein, Pfiffe werden ertragen. Aber wenn es in einem solchen Ausmaß mit rassistischem Inhalt in die persönliche Ebene geht, können wir das nicht akzeptieren und tolerieren», sagte Schalkes Sportdirektor Andre Hechelmann den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
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