Am Ende einer erfolgreichen Karriere wurde der frühere Skisprung-Weltmeister Stephan Leyhe von seinen Teamkollegen auf die Schultern gehoben und feierlich mit Sekt bespritzt. Der 33-Jährige, der einmal WM-Gold und zwei olympische Medaillen gewonnen hat, verlässt etwas wehmütig den Weltcup und markiert damit den Beginn eines Generationenwechsels im deutschen Skisprung-Team.
Nach emotionalen Momenten in Finnland äußerte Leyhe: „Ich bin einfach stolz, dass ich eine solche Zeit haben durfte. Ich blicke mit einem weinenden und einem lächelnden Auge auf die vergangenen Jahre zurück.“ Auch sein Vater Volker und sein Jugendtrainer Jörg Pietschmann waren nach Finnland gereist, wo Leyhe mit einer Fahne seines SC Willingen verabschiedet wurde.
Doch Leyhe ist nicht der einzige, der sich von der großen Bühne zurückzieht. In einer Woche wird auch der sechsmalige Weltmeister Markus Eisenbichler seine Karriere beenden.
Vor dem Hintergrund der Olympischen Spiele in Italien steht das überalterte Team von Bundestrainer Stefan Horngacher vor einer Phase des sportlichen Wandels. Der 24-jährige Philipp Raimund gilt als größte Hoffnung für eine positive Zukunft. Er hat sich in der Weltspitze etabliert, was er auch in Finnland unter Beweis stellte. Nach einem fünften Platz im Einzel gab es im Super-Team mit Andreas Wellinger den vierten Rang.
„Ich bin sehr zufrieden. Meine Flüge waren in Ordnung. Ich bleibe am Ball, und es ist wichtig für mich, zu sehen, dass ich gut mithalten kann“, sagte Raimund nach dem Einzel. Im Super-Team lief es jedoch nicht ganz so gut. „Wir haben einfach zu viel verloren. In jedem Sprung hat etwas gefehlt“, bemerkte Wellinger.
Die Wintersaison 2024/25 wird für das deutsche Team in besonderer Erinnerung bleiben: Sie begann mit fünf Einzelsiegen von Pius Paschke und endete in sportlichen Enttäuschungen bei der Vierschanzentournee und der von einem Anzug-Skandal überschatteten Nordischen Ski-WM in Trondheim, wo nur Wellingers Silber die medaillenlosen Titelkämpfe verhinderte.
Im sportlichen Wettkampf zeigten andere Athleten gute Leistungen. Im Einzel am Samstag entschied der Slowene Anze Lanisek vor Stefan Kraft und dem Polen Pawel Wasek für sich. Im Super-Team, das mit zwei Springern und drei Durchgängen durchgeführt wurde, setzten sich die Slowenen mit Lanisek und Lovro Kos an die Spitze, gefolgt von den beiden Österreichern Kraft und Manuel Fettner. Japan, vertreten durch Ryoyu Kobayashi und Ren Nikaido, belegte den dritten Platz nach sechs Sprüngen.
Die beiden Skispringer Daniel Tschofenig und Jan Hörl, die am kommenden Wochenende im slowenischen Tal der Schanzen im Kampf um den Gesamtweltcup besonders beobachtet werden, hatten am Sonntag eine Pause: Sie konnten sich nicht für Österreichs Super-Team qualifizieren.
Tschofenig, der Sieger der Vierschanzentournee, geht mit einem Vorsprung von 114 Punkten vor Hörl in die letzten beiden Einzel des Winters. Nach dem WM-Skandal um absichtlich manipulierte Anzüge der Norweger steht für den Weltverband FIS ein langer Sommer der Aufarbeitung bevor.
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