Mit einem nach oben ausgestreckten Daumen verabschiedete sich Hans-Dieter Dreher von seinem Heimpublikum in Stuttgart, den Sieg im Großen Preis des Weltcup-Turniers musste der 51 Jahre alte Springreiter aus Eimeldingen aber dem Franzosen Kevin Staut überlassen. Gemeinsam mit Beau de Laubry gewann der 43-Jährige den Höhepunkt des fünftägigen Turniers, das insgesamt mehr als 53.000 Zuschauer in die Hanns-Martin-Schleyer-Halle zog.
«Wir haben großartigen Sport abgeliefert, und ich bin glücklich, dass ich hier mal wieder gewinnen konnte. Ich war sehr motiviert und hatte nichts zu verlieren», sagte Staut nach seinem zweiten Triumph in Stuttgart nach 2012. Zweiter in der mit 170.000 Euro dotierten Prüfung wurden der Master-Gewinner vom Freitag, Harry Charles, und Casquo Blue mit lediglich 0,14 Sekunden Rückstand im Stechen.
Veranstalter ziehen ein zufriedenstellendes Fazit
Acht Paare nahmen daran teil – darunter mit Dreher und Kendra Claricia Brinkop auch zwei deutsche Reiter. Der in Eimeldingen lebende Dreher und sein Pferd Elysium landeten mit zwei fehlerfreien Runden auf dem vierten Platz, die in Belgien lebende Brinkop und In Time kamen ebenfalls ohne Abwurf durch und belegten den sechsten Rang. Im Weltcup-Ranking der Westeuropa-Liga führt Rene Dittmer. Der Reiter aus Stade hat zuletzt bei Turnieren in den USA gepunktet und führt nach fünf von vierzehn Stationen vor dem Iren Richard Howley.
Trotz des zeitgleichen Global-Champions-Tour-Finales, bei dem deutlich mehr A-Kader-Reiter zum Einsatz kamen und das Preisgeld insgesamt etwa 25 Mal höher war als in Stuttgart, zogen die Veranstalter ein zufriedenstellendes Fazit. «Wir hatten ja Sorgen, aber die Konkurrenz hat dem Sport und der Stimmung hier keinen Abbruch getan», sagte Turnierleiter Andreas Krieg. In Prag blieben die deutschen Reiter im Großen Preis erfolglos. Den mit 1,26 Millionen dotierten Großen Preis von Prag gewann ebenfalls ein Franzose: Julien Epaillard mit Dubai du Cedre.
Werth auf Superb und Emilio erfolgreich
In der Dressur-Konkurrenz war einmal mehr Isabell Werth das Maß aller Dinge. Viermal trat die siebenfache Olympiasiegerin an, viermal durfte sie als Siegerin jubeln. Zum Abschluss gewann die 54-Jährige aus Rheinberg auf ihrer Stute Superb den Grand Prix Special des German Masters mit 74,213 Prozent und verabschiedete sich mit einem breiten Lächeln im Gesicht vom Publikum.
Zuvor hatte Werth beim letzten Auftritt ihres Pferdes Emilio in Stuttgart bereits die Weltcup-Kür für sich entschieden. Außerdem gewann sie sowohl die Qualifikation für die Kür als auch jene für den Grand Prix Special. «Wie man so schön sagen kann, waren das 100 Prozent», sagte die nun 17-malige Master-Gewinnerin mit Blick auf ihre Ausbeute. Sie landete vor Sönke Rothenberger aus Bad Homburg mit Matchball (72,596).
«Dass Emilio vorn mitlaufen würde, hatte ich gehofft. Bei Superb war ich mir noch unsicher, aber sie war einfach fantastisch», lobte Werth. Ihre Zweifel rührten daher, dass das elfjährige Pferd zwischenzeitlich fast 15 Monate verletzt ausgefallen war und noch nicht über viel Hallen-Erfahrung verfügt. «Wenn wir alles so schaffen, wie ich mir das vorstelle, dann wird das schon gut», sagte Werth.
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