23. November 2024

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Starker WM-Auftakt: DEB-Auswahl ringt Slowakei nieder

Deutschlands Eishockey-Team hat mit dem WM-Auftaktsieg gegen die Slowakei die Hoffnungen auf einen ähnlichen Coup wie im Vorjahr genährt. Nun geht es gegen die Titelfavoriten USA und Schweden.

Der Auftakt macht Lust mehr: Mit einer starken Teamleistung und einem überzeugenden NHL-Keeper Philipp Grubauer hat Vize-Weltmeister Deutschland gleich zum WM-Start die Hoffnungen auf einen erneuten Eishockey-Coup genährt. Das Team von Bundestrainer Harold Kreis rang den Olympia-Dritten Slowakei mit 6:4 (0:0, 3:2, 3:2) nieder.

In einem hochklassigen Spiel in Ostrava schossen Dominik Kahun (30. Minute), Jonas Müller (33.), Lukas Kälble (40.), Marc Michaelis (45.), Leo Pföderl (57.) und Tobias Eder (59.) die deutschen Tore.

«Es war wichtig, einen ersten guten Schritt zu machen. Das haben wir heute gemacht. Das war insgesamt eine sehr gute Teamleistung», sagte Kapitän Moritz Müller bei MagentaSport. Angreifer Yasin Ehliz, der mit drei Torvorlagen glänzte, ergänzte: «So kann es weitergehen. Das tut uns natürlich gut.»

Durch den Sieg gegen den direkten Konkurrenten hat die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes vor den nächsten Vorrunden-Partien gegen die WM-Favoriten USA schon am Samstagabend und Schweden am Montag (beide 20.20 Uhr/ProSieben und MagentaSport) einen ersten wichtigen Schritt in Richtung Viertelfinal-Qualifikation gemacht.

Beide Teams zeigten in der mit vielen slowakischen Fans besetzten Ostravar Arena im Osten Tschechiens eine starke Partie auf Augenhöhe. «Das Spiel sehe ich fifty-fifty. Heute wird noch nichts entschieden, aber man kann schon einen großen Schritt nach vorne machen», sagte NHL-Stürmer Nico Sturm von den San Jose Sharks vor dem Spiel.

DEB-Team von Beginn an stark in der Partie

Und Deutschland machte diesen großen Schritt, weil es von Beginn an stark in der Partie war, defensiv über weite Strecken überzeugte und in Grubauer von Seattle Kraken einen sehr guten Rückhalt hatte. Zudem dauerte es nur wenige Sekunden bis zur ersten großen Chance. Der zum besten WM-Stürmer 2023 gewählte NHL-Angreifer JJ Peterka von den Buffalo Sabres prüfte den slowakischen Torhüter Stanislav Skorvanek, Frederik Tiffels bekam den Abpraller, doch der Puck blieb kurz vor der Linie liegen.

Die deutsche Offensive wirbelte weiter: Münchens Ehliz scheiterte an Skorvanek (4. Minute), Kälble traf nach Peterka-Zuspiel den Pfosten (6.). Die in der Vorbereitung so anfällige Defensive wirkte gefestigter. Grubauer musste in den ersten 20 Minuten selten eingreifen, stand dafür aber später oft im Mittelpunkt. Auch im zweiten Drittel startete die DEB-Auswahl furios, hatte aber zunächst noch Pech: Ein Schuss von Pföderl landetet am Außennetz.

Deutschland nutzt doppelte Überzahl zur Führung

Gegen die Slowaken benötigte die deutsche Mannschaft eine doppelte Überzahl zur hochverdienten Führung. Kahun gelang das erste Tor. Der Stürmer vom SC Bern war insgesamt zum siebten Mal bei einer WM erfolgreich. Deutschland blieb weiter in Überzahl und erhöhte den Druck. Mit einem Spieler mehr auf dem Eis erhöhte Müller von Meister Eisbären Berlin. Der 28-Jährige belohnte sich für eine zuvor überzeugende Leistung.

Die deutsche Auswahl widerstand nun auch Rückschlägen, denn die starken Slowaken reagierten mit wütenden Angriffen auf den Rückstand. Dank ihrer sechs NHL-Stars glich die Slowakei schnell aus. Doch jetzt antwortete das Kreis-Team umgehend: Verteidiger Kälble von Vizemeister Bremerhaven gelang 29 Sekunden vor Ende des zweiten Drittels das 3:2.

Und es kam noch besser. Im Schlussabschnitt trotzte die DEB-Auswahl der nun noch stärker werdenden slowakischen Offensive. Der künftige Mannheimer Michaelis schoss den Zwei-Tore-Vorsprung wieder heraus, und der derzeit beste deutsche Stürmer Pföderl konterte den erneuten slowakischen Anschluss durch Routinier Libor Hudacek zur Entscheidung. Eisbären-Stürmer Eder machte in seinem ersten WM-Spiel per Schuss ins leere slowakische Tor endgültig alles klar.

Am Samstag gegen die USA könnte auch Lukas Reichel erstmals bei dieser WM mitwirken. Der 21 Jahre alte Angreifer der Chicago Blackhawks kam am Freitagabend in Ostrava an.

Von Tobias Brinkmann, dpa