Der dreimalige Weltmeister Frank Stäbler traut dem aus dem Iran geflüchteten Ringer Abdolmohammad Papi bei der Europameisterschaft in Budapest den Titel zu.
«Er hat das Potenzial, dort Gold zu holen. Er gehört zu den Besten der Welt», sagte Stäbler der Deutschen Presse-Agentur. «Er hat allerdings schon lange kein so großes Turnier mehr gerungen. Es wird spannend zu sehen sein, wie er damit zurecht kommt.» Er freue sich, dass Papi die Chance bekommt, sich wieder auf der ganz großen Bühne zu beweisen.
Der 34-jährige Papi bestreitet in Ungarn sein erstes großes Turnier für den Deutschen Ringer-Bund (DRB). Er war Ende 2017 aus religiösen Gründen mit seiner Familie aus der Heimat geflüchtet. Der mehrfache iranische Meister und Zweite der Asienmeisterschaft 2013 lebte erst in verschiedenen Flüchtlingsunterkünften in Deutschland, kürzlich ist er mit Frau und Kindern in eine Wohnung nach Remscheid gezogen.
Er war jahrelang Stäblers Trainingspartner im schwäbischen Musberg, im August 2021 bekam er die deutsche Staatsbürgerschaft. «Wir konnten viel voneinander lernen. Die Härte, die er aus der iranischen Ringerschule mitgebracht hat, konnte ich in meinen Stil einfließen lassen», sagte Stäbler über Papi.
Griechisch-römisch-Spezialist Papi startet kommenden Samstag in der 60-Kilogramm-Klasse. Stäbler, der seine Karriere inzwischen beendet hat, wird seinen Freund dann als Fan auf der Tribüne unterstützen.
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