Nach den Missbrauchs-Vorwürfen des ehemaligen Wasserspringers Jan Hempel muss der Deutsche Schwimm-Verband (DSV) womöglich um öffentliche Fördermittel bangen.
Das deutete Mahmut Özdemir (SPD), für den Sport zuständiger Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesinnenministerium, in der «Sportschau» an. Ein Verband, der sich nicht an Auflagen und Bedingungen für Fördermittel halte, «der sexualisierte Gewalt, Doping oder andere interpersonelle Gewalt duldet, nicht aufklärt, vertuscht – solche Verbände dürfen keinen Cent von Steuermitteln bekommen», sagte Özdemir, ohne allerdings den DSV konkret eines dieser Dinge zu beschuldigen.
DSV-Sportdirektor Christian Hansmann hatte bereits zuvor am Rande der Schwimm-Europameisterschaften in Italien gesagt, es könnte Konsequenzen für den Verband wie finanzielle Einschnitte geben: «Das ist natürlich zu befürchten.»
Weitere Missbrauchsvorwürfe eingegangen
In einer Dokumentation der ARD unter dem Titel «Missbraucht – Sexualisierte Gewalt im deutschen Schwimmsport» berichtet Hempel über Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs gegen seinen inzwischen gestorbenen früheren Trainer Werner Langer.
Beim DSV sind seitdem weitere Fälle gemeldet worden, wie Hansmann am Sonntag verriet. «Es haben sich bei unserer Präventionsbeauftragten viele Geschädigte und Opfer gemeldet», sagte er. Man werde nun «alles zusammentragen und dokumentieren», allen Fällen werde nachgegangen.
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