Die in Saudi-Arabien tätige Fußballtrainerin Monika Staab ist begeistert, welchen Stellenwert Frauenfußball in ihrer Wahlheimat hat.
«Wahnsinn auch, wie sehr Saudi-Arabien auch den Frauenfußball fördert. Ich war eineinhalb Jahre in Katar, da habe ich dieses Fußballfieber nicht gespürt. Genauso wenig in Bahrain. Aber hier identifiziert sich jeder – Männer und Frauen gemeinsam im Stadion – mit Fußball. Das merke ich am eigenen Leib», sagte Staab in einem Interview der Mediengruppe Münchner Merkur tz. Das Land plant die Austragung der Männer-WM 2034.
Die 64-Jährige, die in ihrer Laufbahn den Frauenfußball in vielen Ländern gefördert hat, war in Saudi-Arabien zunächst Nationaltrainerin und ist nun als technische Direktorin tätig. «Meine Nationalspielerinnen kennen die Champions League auswendig. Die wissen mehr als ich über den Männerfußball. Die gucken fast jedes Spiel. Sie sind von kleinauf mit einem Verein liiert – vergleichbar mit Schalke oder Dortmund. Ihre kompletten Familien sind fußballbegeistert», sagte Staab.
Auch sie selbst werde häufig erkennt und um Selfies gebeten. «Inzwischen bin ich 54 Jahre im Frauenfußball tätig. Aber so etwas habe ich noch nie erlebt», sagte die Trainerin. Saudi-Arabien hat Frauen zuletzt mehr Rechte eingeräumt. So dürfen Frauen seit 2018 unter anderem Auto fahren und als Zuschauerinnen zu Fußballspielen ins Stadion. Im vergangenen Oktober startete eine Premier League der Frauen mit acht Teams. Das Land steht wegen Menschenrechtsverletzungen immer wieder in der Kritik. In Saudi-Arabien gilt eine besonders konservative Lesart des Islam, die die Rechte von Frauen beschneidet.
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