Darja Varfolomeev hat bei den deutschen Turn-Meisterschaften auch in den Gerätefinals einen Durchmarsch wie im Vorjahr verpasst. Einen Tag nach dem Verlust ihres Mehrkampf-Titels gewann die 17 Jahre alte Ausnahme-Gymnastin in Frankfurt/Main lediglich drei der vier möglichen Entscheidungen. Während die Fünffach-Weltmeisterin aus Schmiden mit den Keulen trotz eines Geräteverlusts sowie mit dem Reifen und dem Band triumphierte, gewann die deutsche Vierkampf-Meisterin Margarita Kolosov aus Potsdam Gold mit dem Ball.
«Ich war gut drauf. Ich wollte zeigen, dass ich meine Übungen machen kann. Das hat heute geklappt», sagte Varfolomeev. Nachdem sie während des Mehrkampfes noch den Reifen an eine Querstrebe unter der Hallendecke geworfen hatte, hat sie am Freitagmorgen noch ihre Übung etwas angepasst. «Das ist Meisterklasse, die man durch viele Wettkämpfe bekommt, dass man einfach die Richtung wechseln kann, zwei Stunden bevor man auftritt. Das hat gut geklappt», betonte sie.
Varfolomeev hatte bei den nationalen Titelkämpfen im vorigen Jahr in Düsseldorf alle fünf Titel sowohl im Mehrkampf als auch in den Geräteentscheidungen gewonnen. Dieses Kunststück wiederholte die gebürtige Russin anschließend bei den Weltmeisterschaften im spanischen Valencia. Es war das erste Mal seit Jewgenija Kanajewa (Russland) 2011, dass eine Sportlerin WM-Gold in allen Einzel-Wettbewerben geholt hatte.
Wie schon am Vortag kam Varfolomeev auch in den Gerätefinals nicht fehlerfrei durch ihre Vorträge. Der Gerätverlust bei der Abschlusspose mit dem Ball kostete sie bei 34,200 Punkten den möglichen Titel, den sich die 20 Jahre alte Kolosov mit 35,250 Zählern sicherte. Bei der Keulenübung verlor sie ebenfalls die Geräte, blieb aber mit 34,550 Punkten knapp vor der Potsdamerin (34,300). Dagegen überzeugte die Welt- und Europameisterin mit dem Band (35,200) und mit dem Reifen (37,050).
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