Die Auszeichnung zum Mann des Spiels im Duell gegen die Premier-League-Kollegen machte US-Boy Christian Pulisic ein bisschen stolz. Noch lieber wären dem Offensivspieler des FC Chelsea aber drei Punkte gegen die Kollegen aus der englischen Spitzenliga gewesen.
«Wir waren ein Team, das sehr viel Selbstvertrauen gezeigt hat. Das war ein echtes Team», sagte der 24-Jährige nach dem 0:0 am Freitagabend in Al-Chaur gegen England – und ergänzte in typisch amerikanischer Manier: «Wir wollen viele Menschen stolz machen. Wir haben für das letzte Spiel noch viel Arbeit vor uns.»
Pulisic schnupperte vor 68.463 Zuschauer am entscheidenden Treffer, aber sein ansatzloser wuchtiger Schuss knallte gegen die Latte des englischen Tores. «Christian hat einen guten Job gemacht», lobte Trainer Gregg Berhalter.
Die zwischenzeitlich sehr forschen Amerikaner entpuppten sich als Spielverderber für die Three Lions, die nach dem 6:2 gegen den Iran auf das Achtelfinal-Ticket warten müssen. «Das war eine wirklich gute Leistung. Drei Punkte wären schön gewesen, einer bringt uns in eine Position, in der wir um alles spielen können», sagte der amerikanische Abwehrspieler Tim Ream.
Die USA blieben erstmals seit ihrem 1:0-Erfolg über England bei der WM 1950 in Brasilien gegen ein europäisches Team wieder ohne Gegentreffer. Und das gegen den hochgelobten EM-Zweiten. «Wir mussten doppelt hart arbeiten. Ich bin sehr stolz auf das Team», sagte Mittelfeldakteur Yunus Musah. Dem pflichtete der Kapitän bei. «Es ist hart, solche Mannschaften zu schlagen», sagte der ehemalige Leipziger Tyler Adams. Es sei wichtig, das Weiterkommen in der eigenen Hand zu haben.
England führt die Tabelle der Gruppe B mit vier Punkten vor Iran (3), USA (2) und Wales (1) an. Bei einem Sieg in dem politisch brisanten Spiel gegen Iran würden sich die Amerikaner am Dienstag (20.00 Uhr) wie 2014 wieder für das Achtelfinale qualifizieren. «Dieses Team hat einen langen Weg hinter sich, heute können wir stolz sein. Wir müssen gewinnen, aber wir gehen mit einem großartigen Gefühl. Wir sind da, wo wir sein wollten», sagte Pulisic.
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