Speerwurf-Olympiasieger Thomas Röhler hat Drohnen zur Analyse von Würfe in die Luft gehen lassen.
Zusammen mit Athleten aus sechs Ländern hat er nun in der Vorbereitung auf die Sommerspiele in Tokio auch an einem Experiment zur Auswirkung der Luftverschmutzung auf die Leistung eines Topsportlers teilgenommen. «Die Luft hört, schmeckt und sieht man nicht», sagte der 29-jährige Leichtathlet aus Jena: «Wenn man auf sie achtet, kann man sportliche Potenziale mehr ausschöpfen.»
Feinstaub in Trainingshallen, schlechte Luft in Fitnessräumen, Verkehrsemissionen an Joggingstrecken oder Formaldehyd in Sportkleidung sind bisher wenig beachtete Faktoren im Athletenalltag. «Es liegt in meiner Sportart immer nahe, alles in größere Weiten umzurechnen», sagte Röhler der Deutschen Presse-Agentur. Es gehe auch darum, durch das Achten auf die Luftqualität langfristig das Wohlbefinden im Training und damit die Leistungsfähigkeit zu steigern.
Tagelang ist er mit einem Rucksack mit Messgeräten von morgens bis abends herumgelaufen, um Daten zur Luftqualität in seinem Trainings- und Lebensumfeld zu sammeln. «Ich war erschrocken über vieles, was gemessen wurde», sagte Röhler. Dabei sei auch bei einer Doping-Kontrolle «dicke Luft» festgestellt worden: «Die Umkleidekabine, die wir dafür genutzt haben, war wenige Tage vorher gemalert worden.»
In der Endphase der Qualifikation für die Sommerspiele in Tokio dürften ihn die Erkenntnisse über die Luftqualität nicht helfen. Hartnäckige Rückenbeschwerden limitieren sein Leistungsvermögen und lassen ihn um den Start in Japan bangen.
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