24. November 2024

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Spagat zum Jubiläum: Völler fordert echten EM-Test

Die Nationalmannschaft spielt ihr 1000. Länderspiel. Die DFB-Verantwortlichen müssen deshalb wieder einen sportpolitischen Spagat machen.

Trotz der großen politischen und emotionalen Bedeutung des Jubiläumsländerspiels der Fußball-Nationalmannschaft erwartet Rudi Völler einen ernsthaften EM-Test gegen die Ukraine.

«Es wird kein Freundschaftsspiel werden», sagte der DFB-Sportdirektor. «Es ist ein ganz normales Länderspiel unter der Voraussetzung, dass es das 1000. Länderspiel für uns ist. Die werden alles geben und wir auch», versicherte Völler vor der Partie am Montag (18.00 Uhr/ZDF) im Bremer Weserstadion gegen das vom russischen Angriffskrieg gebeutelte Land. 

Neuendorf betont besonderen Stellenwert

DFB-Präsident Bernd Neuendorf hatte zuvor auch den besonderen Stellenwert der Partie hervorgehoben und dabei neben dem Friedenssymbol angesichts des Gegners auch die Länderspiel-Rückkehr nach Bremen nach mehr als elf Jahren erläutert. Wegen des Rechtsstreits der Hansestadt mit der Deutschen Fußball-Liga um die Übernahme von Polizeikosten hatte der DFB mehrere Jahre keine Partien dorthin vergeben. Nun soll ein Zeichen Richtung EM gesetzt werden.

«Der DFB darf sich nicht als Verband zurücklehnen», sagte Neuendorf. «Exakt ein Jahr vor Beginn der EM wollen wir Fans gewinnen und begeistern für das Turnier», betonte der 61-Jährige. Der DFB dürfe die fußballbegeisterte Region nicht mit einem «Bann belegen». Die juristischen Differenzen mit der Bremer Politik blieben davon unberührt, meinte Neuendorf. 

Nach den gesellschaftspolitischen Querelen rund um die Katar-WM hatte der DFB versichert, sich mit Blick auf die Heim-EM aus solchen Themen heraushalten zu wollen. Bundestrainer Hansi Flick soll sein Team wieder konzentriert vorbereiten können. Daher hatte die Vergabe nach Bremen und die Auswahl des Gegners Ukraine ausgerechnet für das Jubiläumsspiel überrascht. Neuendorf sprach von einem «Statement», gegen die Ukraine zu spielen. «Wir spielen mehr mit der Ukraine als gegen die Ukraine», charakterisierte er die Symbolkraft.