23. November 2024

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Späte Tore: Freiburg kämpft St. Pauli nieder

Der 0:5-Pleite in München folgt das glückliche Weiterkommen im Pokal. Erst in der 119. Minute gelingt den Freiburgern der Siegtreffer gegen Zweitligist St. Pauli.

Trainer Christian Streich nahm Michael Gregoritsch und Matthias Ginter in den Arm. Der Freiburger Coach wusste, bei wem er sich nach dem Kraftakt im DFB-Pokal zu bedanken hatte.

Ein Tor von Ginter in der Nachspielzeit und der Lucky Punch von Gregoritsch in der 119. Minute bescherten dem Vorjahresfinalisten den hart erkämpften 2:1 (1:1, 0:1)-Erfolg im DFB-Pokal gegen den Fußball-Zweitligisten FC St. Pauli. Mit dem Achtelfinal-Einzug meldete sich der Sport-Club drei Tage nach der 0:5-Niederlage beim FC Bayern München mit einem Erfolgserlebnis zurück. «Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin», skandierten bereits die Freiburger Fans. Lukas Daschner hatte die Hamburger, die trotz personeller Abwehrsorgen wenige Tage nach dem 3:0 im Liga-Duell mit ihrem Stadtrivalen HSV lange stark dagegen hielten, in der 42. Minute in Führung gebracht. 

«Das war sehr wichtig für die Moral, für den Kopf – gerade auch nach München», sagte Torschütze Ginter. Enttäuschung herrschte dagegen bei St. Pauli. «Das ist bitter. Großes Lob an die Mannschaft, wie sie heute aufgetreten ist. Wir können viel Positives mitnehmen.»

Per Lupfer zur Führung

Freiburgs Trainer Christian Streich hatte nach der Pleite im Bundesliga-Topspiel am vergangenen Sonntag ordentlich rotiert und seine Startelf gleich auf sieben Positionen verändert. Im Tor der SC-Profis stand vor 33.500 Zuschauern erstmals in dieser Saison U21-Nationalkeeper Noah Atubolu, der sonst für die Drittliga-Mannschaft spielt. Aus der Anfangsformation von München blieben nur die Abwehr-Routiniers Christian Günter und Ginter, Mittelfeldspieler Maximilian Eggestein und Offensivmann Ritsu Doan übrig. St. Pauli, das defensiv auf den gesperrten Manolis Saliakas und den verletzten Jakov Medic verzichten musste, begann mit drei Neuen – darunter der lange Zeit auffällige Stürmer Daschner.

Rund eine halbe Stunde lang passierte in beiden Strafräumen herzlich wenig. Die Gäste setzten hinten wie schon zuletzt gegen den HSV auf eine Dreier-/Fünferkette und ließen kaum Chancen der Freiburger zu. Auf der Gegenseite hielt Debütant Atubolu erst stark mit dem Fuß gegen Etienne Amenyido (37.), war fünf Minuten später dann aber chancenlos. Nach einem Fehler von Freiburgs Verteidiger Keven Schlotterbeck lief Daschner allein auf das Tor zu, blieb cool und traf per Lupfer zur Führung für den Außenseiter.

Siegtor zwei Minuten vor Abpfiff

Streich reagierte und wechselte zur Pause gleich viermal. Die Freiburger agierten offensiv nun griffiger, zunächst aber immer noch selten zwingend. Nachdem St. Paulis Amenyido gegen Atubolu das mögliche 2:0 vergeben hatte (55.), erhöhte der SC in der heißen Schlussphase der regulären Spielzeit aber doch noch den Druck – und kam durch Ginters Kopfball aus kurzer Distanz zum Ausgleich.

In der Verlängerung waren die Freiburger das bessere Team, der eingewechselte Gregoritsch erzeugte wesentlich mehr Gefahr als sein Vorgänger Nils Petersen. Zwei Minuten vor Schluss glückte Freiburg dann der Lucky Punch. Nach einer Ecke von Grifo verlängerte Ginter per Kopf auf Gregoritsch, der zum Sieg einnickte.

Genau wie in der Europa League, in der sie bereits sicher in der K.o.-Phase stehen, werden die Badener auch im Pokal wieder überwintern. Für St. Pauli, das vorige Saison erst im Viertelfinale am 1. FC Union Berlin scheiterte, ist der Wettbewerb beendet.

Christoph Lother, dpa