Anklage gegen Norwegen wegen Manipulation
Die nordische Skisportgemeinschaft steht am Ende der Weltmeisterschaft in Trondheim vor einem massiven Skandal. Skisprung-Legende Sven Hannawald äußerte sich besorgt und bezeichnete die Situation als „absolute Tragödie“, während Sportdirektor Horst Hüttel das Verhalten der norwegischen Mannschaft als „skandalös“ bezeichnete. Es gibt ernsthafte Vorwürfe, dass das norwegische Team, unter der Leitung von Chefcoach Magnus Brevig, Anzüge manipuliert hat, um sich einen unfairen Vorteil zu verschaffen.
Manipulation der Anzüge im Fokus
Die Kontroversen entzündeten sich an mehreren anonymen und verwackelten Videos, die aus der Schneiderwerkstatt der Norweger stammen. Laut den Vorwürfen haben die Athleten eine nicht genehmigte Naht in die Anzüge eingenäht, die den Springern mehr Stabilität verleihen soll. Österreichs Cheftrainer Andreas Widhölzl erklärte, dass ein steifes Band vom Knie bis zum Schritt auf der Innenseite eingenäht wurde, was gegen die Regeln verstößt.
Reaktionen der Konkurrenz und des Weltverbands
Die Reaktionen anderer Nationen waren heftig. Polen, Slowenien und Österreich forderten nicht nur den Ausschluss der Norweger von den letzten Wettbewerben, sondern auch die Annullierung aller norwegischen Ergebnisse bei den Titelkämpfen. Die Vorwürfe überschatteten sogar die sportlichen Leistungen, wie den WM-Titel des Slowenen Domen Prevc.
Der Weltverband FIS, vertreten durch Rennleiter Sandro Pertile und Material-Kontrolleur Christian Kathol, steht ebenfalls unter Druck. Trotz vorheriger Kontrollen, die angeblich keine Regelverstöße feststellten, wurden mehrere norwegische Springer disqualifiziert. Trainer Brevig gestand nun einen Regelverstoß ein, wies jedoch ein systematisches Betrugsmuster zurück.
Vertrauenskrise im Skispringen
Die Situation stellt die Integrität des Skispringens in Frage. Hannawald und andere Experten fordern nun eine Reform der Kontrollen, um solche Vorfälle in Zukunft zu vermeiden. Der Sportdirektor Hüttel äußerte sich enttäuscht über die „Schamlosigkeit“ im Skispringen und wies darauf hin, dass die Verteidigung der norwegischen Funktionäre unbegründet sei.
Ungewisse Zukunft für die WM-Ergebnisse
Die Unsicherheit über die Integrität der Wettbewerbe wirft auch die Frage auf, ob Andreas Wellinger nachträglich zum Weltmeister erklärt werden könnte. Wellinger selbst äußerte sich genervt über die Diskussion um Anzüge und forderte, sich wieder auf den Sport zu konzentrieren.
Die kommenden Wochen werden entscheidend sein, um die Vorwürfe aufzuklären und das Vertrauen innerhalb der Skisprunggemeinschaft wiederherzustellen.
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