Der frühere Hürden-Weltmeister Sergej Schubenkow aus Russland ist vom Dopingverdacht freigesprochen worden – weil er unfreiwillig ein zerkleinertes Medikament seines Babys abbekommen haben soll.
Die Unabhängige Integritätseinheit (AIU) des Leichtathletik-Weltverbandes World Athletics schrieb in einer Erklärung vom Dienstag von einem «wirklich ungewöhnlichen Fall» und einer «unbeabsichtigten Einnahme». Nach einer gründlichen Untersuchung würden deshalb keine Sanktionen gegen den WM-Zweiten von 2019 und zweimaligen Europameister über 110 Meter Hürden verhängt.
«Mein drei Monate alter Sohn (…) hat ein Medikament verschrieben bekommen, das auf der WADA-Liste steht», schrieb Schubenkow bei Instagram. «Ein Kind in dem Alter kann es nicht schlucken, deshalb mussten die Pillen auf bestimmte Weise zubereitet werden. Das hatte zur Folge, dass dünne, fast unsichtbare Pulverpartikel in meiner Küche den positiven Test ausgelöst haben.»
Bei der Trainingskontrolle am 15. Dezember 2020 war im Urin des 30 Jahre alten Sportlers eine geringe Konzentration eines harntreibenden Mittels gefunden worden, das Dopingmittel aus dem Körper schwemmen kann.
«Zum Glück ist es gut ausgegangen», schrieb Schubenkow neben einem Foto mit Hand vor dem Mund und aufgerissenen Augen. Schubenkow gilt als Symbolfigur für den sauberen Sport im großen russischen Dopingskandal. Er durfte als einer der wenigen Russen international starten, weil er sich unabhängigen Kontrollen unterzog. Ob er unter neutraler Flagge bei den Olympischen Spielen in Tokio dabei ist, ist noch unklar. Das Prüfverfahren wegen der Suspendierung des nationalen Verbandes Rusaf im November 2015 wegen staatlich geförderten Dopings läuft. Dabei gibt es eine Obergrenze von zehn Startern für die Sommerspiele.
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