23. November 2024

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Selenskyj warnt vor «Terrorstaat Russland» bei Olympia

Die Ukraine will eine Zulassung russischer Sportler zu Olympia in Paris nicht hinnehmen. Präsident Selenskyj zeigt sich enttäuscht vom IOC und kündigt eine Kampagne an.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat das Internationale Olympische Komitee (IOC) mit Thomas Bach an der Spitze erneut aufgefordert, Russland nicht zu Wettkämpfen zuzulassen.

«Die olympischen Prinzipien und Krieg stehen in einem fundamentalen Gegensatz zueinander», teilte der Staatschef am Samstag mit. Er veröffentlichte dazu in den sozialen Netzwerken eine Bildstrecke mit Fotos von durch den Krieg zerstörten Sportstätten der Ukraine. Teils sind auf den Fotos Fechter in Ruinen zu sehen – in direkter Anspielung zu Bachs eigener Sportkarriere.

Selenskyj fordert Bach immer wieder auf, den «Terrorstaat Russland» nicht zu den Olympischen Spielen zuzulassen. Die IOC-Spitze hatte zuletzt angekündigt, Athleten aus Russland und Belarus unter neutraler Flagge Möglichkeiten zur Teilnahme an internationalen Wettbewerben eröffnen zu wollen.

Selenskyj vom IOC enttäuscht

«Russland muss die Aggression und den Terror stoppen, und erst dann wird es möglich sein, über Russlands Teilnahme im Kontext der olympischen Bewegung zu sprechen», sagte Selenskyj. Er hatte bereits am Vorabend in seiner täglichen Videobotschaft eine Kampagne gegen die Zulassung russischer Sportlerinnen und Sportler zu den Olympischen Spielen angekündigt. Er begründet dies mit der Staatstreue der Athletinnen und Athleten und ihrer Instrumentalisierung durch die Politik.

Selenskyj zeigte sich enttäuscht nach Gesprächen mit Bach und warf dem IOC Heuchelei vor. «Es kann keine Neutralität geben, wenn ein solcher Krieg läuft. Wir wissen, wie oft Tyranneien versuchen, den Sport für ihre ideologischen Interessen zu nutzen», sagte Selenskyj. Ihm seien Bachs Motive nicht klar, aber die Ukraine werde alles tun, um den «Einfluss des Terrorstaats» auf den Sport zu verhindern.

Zudem lud Selenskyj «Bach nach Bachmut» ein, um sich in der aktuell besonders umkämpften Stadt im Osten der Ukraine ein Bild von der Zerstörung zu machen. «Damit er mit eigenen Augen sieht, dass Neutralität nicht existiert.» Ukrainische Sportler müssten heute das Leben ihrer Angehörigen retten vor der russischen Aggression. Viele Ukrainerinnen und Ukrainer seien durch russische Angriffe getötet worden, die den Weltsport mit ihrem Talent hätten bereichern können.