22. November 2024

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Selenskyj deutlich gegen Russlands Olympia-Teilnahme

Wolodymyr Selenskyj spricht bei einer internationalen Video-Konferenz von Sportministern. Dabei findet der ukrainische Präsident deutliche Worte gegen die Teilnahme russischer Athleten bei Olympia.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat bei einer internationalen Video-Konferenz von Sportministern und anderen ranghohen Vertretern gegen die Teilnahme von Athleten aus Russland und Belarus an internationalen Wettkämpfen protestiert.

«Während Russland tötet und terrorisiert, haben Vertreter dieses Terrorstaates keinen Platz bei Sport- und olympischen Wettkämpfen», sagte Selenskyj. Er veröffentlichte seine Rede am Freitag in seinem Telegram-Kanal. Wegen des russischen Angriffskrieges sei letztlich auch eine neutrale Flagge mit Blut getränkt und nicht tragbar.

Die Ukraine sieht Belarus ebenfalls als Kriegspartei, weil das Land den russischen Truppen Militärbasen für Angriffe zur Verfügung stellt. Selenskyj rief die Funktionäre auf, sich für den Schutz der olympischen Prinzipien einzusetzen und eine Zulassung von russischen Sportlerinnen und Sportlern zu den Wettbewerben zu verhindern. Der Präsident erneuerte zudem seine Kritik am Internationalen Olympischen Komitee (IOC), das seine «Ehrlichkeit leider verloren hat».

IOC mit umstrittenem Vorstoß

Auf Initiative von Großbritannien berieten mehr als 30 Nationen über eine gemeinsame Reaktion auf die IOC-Ankündigung, Athleten aus Russland und Belarus die Teilnahme an internationalen Wettkämpfen unter bestimmten Voraussetzungen ermöglichen zu wollen. Eine deutlich ablehnende Haltung vor allem mit Blick auf Olympia 2024 in Paris galt als wahrscheinlich. Die Ukraine droht auch mit einem Boykott, sollte das IOC die Sportler zulassen.

«Dass das IOC russischen Sportlerinnen und Sportlern offenbar wieder die Tür öffnet und die Teilnahme an den Olympischen Spielen ermöglichen will, ist der völlig falsche Weg», hatte Bundesinnenministerin Nancy Faeser Ende Januar gesagt. Die SPD-Politikerin ergänzte: «Der Sport sollte in seiner Verurteilung des brutalen Krieges, den Putin gegen die ukrainische Zivilbevölkerung führt, klar sein. Große Sportereignisse finden nicht im luftleeren Raum statt.» Russland hingegen betont, dass Sport und Politik getrennt werden müssten.

Derzeit sind Russland und Belarus von vielen internationalen Sportwettbewerben ausgeschlossen. Das IOC strebt aber eine Rückkehr von Athletinnen und Athleten aus beiden Ländern auf die internationale Sportbühne unter neutraler Flagge an, sofern sie sich klar zur olympischen Charta bekennen und den Krieg in der Ukraine nicht aktiv unterstützen. IOC-Präsident Thomas Bach hatte jüngst erklärt, ein Ausschluss «wegen eines Passes oder des Geburtsorts» verstoße gegen das Diskriminierungsverbot.