24. November 2024

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Schwedens Minimalisten zufrieden – Slowakei will «Wunder»

Wenige Tore schießen, keine kassieren: Unter diesem Motto treten die Schweden bei der EM an. Der Mix aus Minimalismus und Mauern geht auf, das Team um Leipzig-Star Forsberg ist dem Achtelfinale ganz nah.

Schwedens Chefcoach Janne Andersson war sofort klar, wer in diesem zentralen Moment Verantwortung übernimmt.

«Emil hat seit vielen Jahren Elfmeter geschossen. Er hat das schon oft gezeigt. Emil hat großes Selbstbewusstsein, darum haben wir ihn als Schützen ausgesucht», sagte Andersson nach dem extrem wichtigen 1:0 (0:0)-Sieg der Schweden in St. Petersburg über die Slowakei. Maßgeblich war mal wieder Leipzigs Offensivspieler Emil Forsberg, der einen Foulelfmeter in der 77. Minute souverän verwandelte und die Achtelfinal-Chancen der Schweden bei der Fußball-Europameisterschaft drastisch vergrößerte.

Bier für die Schweden

Zur Feier des Tages wollte Andersson seinen Schützlingen sogar ein Bier genehmigen, bis zum großen Gruppenfinale gegen Polen und Robert Lewandowski am Mittwoch (18.00 Uhr) ist mehr als eine halbe Woche Zeit. «Die Situation sieht gut aus. Wir haben uns in eine gute Position gebracht», kommentierte der Chefcoach. Anders als bei der Auftaktnullnummer gegen Spanien, die sich Schweden in Sevilla mühevoll ermauert hatte, griff der WM-Viertelfinalist diesmal mutig an und verdiente sich den ersten Sieg in diesem Turnier.

Anders als in den vergangenen Monaten, als in der Pandemie häufig ohne Zuschauer gekickt wurde, gab es sogar eine kurze Feier vor dem gelben Trikot-Meer. «Es ist etwas, das uns Spielern schon sehr lange gefehlt hat. Vor ihnen zu gewinnen und direkt vor ihnen das Tor zu schießen, bedeutet uns sehr viel», sagte Matchwinner Forsberg. Schon in den Tagen zuvor waren zahlreiche Schweden in der nördlichsten Millionenstadt der Welt unterwegs, zum Beispiel beim Public Viewing in der Innenstadt oder in den zahlreichen bestens besuchten Kneipen.

Während die Schweden der K.o.-Runde mit vier Punkten schon extrem nah sind, verpasste die Slowakei einen Riesenschritt nach dem 2:1-Sieg gegen Polen zum Start. Chefcoach Stefan Tarkovic relativierte die knappe Niederlage in dem von Taktik geprägten Spiel: «Jeder hat damit gerechnet, gegen uns drei einfache Punkte zu kriegen. Aber wir haben Polen geschlagen und hätten beinahe ein Remis gegen Schweden geschafft. Ich bin weiter Optimist.» Gegen Spanien soll am Mittwoch nun gepunktet werden, um wie beim Debüt 2016 in die Runde der letzten 16 zu kommen. «Vielleicht schaffen wir ein kleines Wunder gegen Spanien», sagte Tarkovic.