Die frühere Fußball-Nationaltorhüterin Almuth Schult sieht noch keinen Wachwechsel von ihrem ehemaligen Verein VfL Wolfsburg zum FC Bayern München trotz dessen zweiten Meister-Titels nacheinander. «Es könnte vielleicht der Start für eine Serie sein und vielleicht zu einer Wachablösung kommen. Aber dafür brauchen die Bayern in den kommenden zwei, drei Jahren noch mehr Konstanz», sagte Schult der dpa. Heute (16.00 Uhr/ZDF und Sky) treffen die beiden dominierenden deutschen Teams in Köln im Finale des DFB-Pokal-Wettbewerbs aufeinander. Die Wolfsburgerinnen hatten zuletzt neunmal nacheinander den Pokal geholt.
Wolfsburgs Abwehrchefin Marina Hegering vertrat bei der Pressekonferenz nun eine ähnliche Meinung: «Zum Thema Wachablösung: Da kann man dann vielleicht mal in acht Jahren darüber sprechen, ob das denn eine Wachablösung war oder nicht», sagte die 34 Jahre alte Nationalspielerin. Die Diskussionen zum jetzigen Zeitpunkt darum seien verfrüht.
Heute geht Schult jedenfalls von einem offenen Duell aus: «Alles kann passieren. Auch beim letzten Mal ging es gegen Bayern München ins Elfmeterschießen. Es war immer sehr, sehr knapp. Viele der Finals, die ich mitgemacht habe, sind in die Verlängerung gegangen, wenn nicht sogar ins Elfmeterschießen», sagte die 33-Jährige. Es sei ein Tag, an dem beide Mannschaften alles herausholen. «Es ist ein 50:50-Spiel.» Sie hoffe, dass es ein attraktives Spiel für die Fans werde. «Dann hat der deutsche Fußball in jedem Fall gewonnen.»
«Da ist der VfL Wolfsburg ihnen weit voraus»
Schult räumte ein, dass es für den VfL Wolfsburg in dieser und der vergangenen Saison nicht so gelaufen sei, wie es hätte laufen sollen in der Meisterschaft. «Aber die Bayern haben noch nie das Double gewonnen. Da ist der VfL Wolfsburg ihnen weit voraus.»
Auch habe der VfL Wolfsburg schon eine Serie von vier Meisterschaften geschafft. Das sei dem FC Bayern bislang nicht gelungen. «Und neun Pokalsiege am Stück sprechen ja auch für sich. Da muss Bayern erst einmal noch hinkommen.» Bayern-Präsident Herbert Hainer hatte vor dem Bundesliga-Rückspiel im März von einer «Wachablösung» gesprochen, die der FC Bayern anstrebt.
Schult spielte von 2013 bis 2022 in Wolfsburg. Aktuell steht die 2016-Olympiasiegerin bis zum Saisonende bei den Zweitliga-Fußballerinnen des Hamburger SV im Tor. Nach der Geburt ihres dritten Kindes im August hatte sie sich Mitte April ihrem Jugendclub angeschlossen. Was sie nach der Saison macht, lässt sie derzeit offen. Bei der EM der Männer im Juni und Juli ist Schult wieder als Expertin für die ARD im Einsatz.
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