Der Stolz war Martin Schindler zunächst nicht anzusehen. Mit bedröppelter Miene verließ der Deutsche die riesige Darts-Bühne im Londoner Alexandra Palace. Schon kurze Zeit nach dem WM-Aus konnte Schindler im Interview aber wieder lachen.
«Es ist schwierig zu beschreiben. Ich hatte ihn gleich auf der Pfanne. Irgendwie war der Sieg greifbar, aber irgendwie auch nicht», sagte der 26-Jährige nach der packenden 3:4-Niederlage gegen den englischen WM-Finalisten Michael Smith. Schindler hatte mit 3:1 geführt und stand kurz vor dem Sieg. «It is, what it is», kommentierte der Deutsche bei DAZN. Es ist, wie es ist.
Die WM-Bilanz von Schindler, der zuvor beim größten Turnier der Welt sieglos war, fiel trotz der Enttäuschung positiv aus. «Ich hatte tolle Momente. Meine Arbeit hat viele Früchte getragen. Es gibt viel mehr Positives als Negatives», sagte Schindler, der 2022 nach eigener Aussage «ein tolles Jahr» hinter sich hat. Er habe jetzt genau das Level, wo er hin möchte. Beim Darts-Krimi gegen den strauchelnden Weltklassespieler Smith war dies tatsächlich zu sehen. «Ich muss genau da weitermachen.»
«Bully Boy» Smith nun gegen Joe Cullen
Zwischen «The Wall» Schindler und «Bully Boy» Smith war es zuvor über fast eine Stunde hin- und hergegangen. «Das war nichts für Leute mit Bluthochdruck. So ist leider Darts», kommentierte Werner von Moltke, der Chef der PDC Europe. Wie für Florian Hempel, der mit 2:3 gegen den englischen Weltklassemann Luke Humphries verlor, ging auch für Schindler das Turnier denkbar ärgerlich zu Ende.
«Das ist extrem bitter. Der Bully Boy hatte sich zwischendrin aufgegeben. Das war eine riesige, riesige Chance», sagte Darts-Profi Max Hopp bei Sport1. Für Smith geht es nun gegen Landsmann Joe Cullen.
Der letzte deutsche Vertreter ist Gabriel Clemens, der es im Achtelfinale mit dem schottischen Außenseiter Alan Soutar zu tun bekommt. In den vergangenen Tagen waren immer mehr deutsche Fans im Alexandra Palace unterwegs und hörbar.
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