Der Bundesliga-Schiedsrichter Deniz Aytekin kritisiert auf den Fußballplätzen und in der Gesellschaft bedenkliche Entwicklungen.
«Grundsätzlich muss bestimmten Amtsträgern, ob Politikern, Polizisten, Lehrern oder eben auch Schiedsrichtern, ein Mindestmaß an Respekt entgegengebracht werden», sagte er im Interview der «Augsburger Allgemeinen». Was die Leute über sich ergehen lassen müssten, sei sehr traurig.
Der 45 Jahre alte Unparteiische musste aber auch selbst lernen, mit Gegenwind umzugehen: «Mit Kritik oder gegensätzlicher Meinung habe ich grundsätzlich keine Probleme, solange ein Mindestmaß an Respekt vorhanden ist.» Als Schiedsrichter habe man «220 bis 250 Entscheidungen pro Spiel» zu treffen, «unsere Leistung wird aber oft auf eine einzige Situation reduziert».
Aytekin will bald aufhören
Aytekin wehrt sich auch gegen das einseitige Bild, das teils von Schiedsrichtern gezeichnet werde. «Ich möchte zeigen, dass Schiedsrichter normale Leute und Typen sind, die weinen, wenn es ihnen schlecht geht. Oder sich ärgern, wenn es nicht gut läuft. Wir sind keine Roboter, die gefühllos entscheiden.»
Nachdem er vor einem Jahr seine internationale Karriere beendet hat, will er trotz Aufhebung der DFB-Altersgrenze von 47 Jahren für Schiedsrichter auch national in absehbarer Zeit aufhören. «Theoretisch dürfte ich jetzt noch länger machen. Aber momentan gehe ich davon aus, dass in zwei, drei Jahren Schluss ist», sagte Aytekin.
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