Auch die siebenmalige Paralympicssiegerin und jetzige ARD-Expertin Anna Schaffelhuber hält Peking für den falschen Ausrichter der Paralympischen Winterspiele und nimmt Deutschland auch mit Blick auf eine weitere Olympia-Bewerbung in die Pflicht.
«Für mich ist es kompletter Irrsinn, dass die Spiele in China stattfinden, wo Menschenrechte nicht geachtet werden und es drei Tage im Jahr schneit», sagte die 29-Jährige der Deutschen Presse-Agentur: «Aber da muss man sich in Deutschland auch an die eigene Nase packen.»
Es sei «relativ leicht zu sagen, ich will die Spiele auf diese Art nicht, ich will sie dort nicht – aber ich selbst will sie auch nicht ausrichten», sagte die frühere Monoskifahrerin: «Wenn ich die Vergabe kritisiere, dann muss ich auch sagen, dann probier ich zumindest, die Spiele wohin zu holen, wo ich sie gerne hätte. Oder ich wirke daran mit, sie nach meinen Vorstellungen zu gestalten.»
Außerdem sei es «zu leicht, alles auf die Sportler abzuwälzen mit Boykottforderungen oder ähnlichem. Stattdessen sollte sich jeder selbst hinterfragen, ob er alle Geräte aus China kaufen muss.» Sie selbst würde sich bei einer möglichen Bewerbung auch gerne einbringen. «Ja, jederzeit», sagte Schaffelhuber: «Ich wäre sofort bereit, in irgendeiner Art und Weise Hand anzulegen. Wie, darüber müsste man sprechen. Aber ich wäre die erste, die ja sagen würde.»
Ihr Rücktritt im Jahr 2019 habe auch damit zusammengehangen, dass die Spiele in China bevorstanden, gab sie zu. «Es gab andere Kandidaten, da hätte ich unbedingt noch mal hinfahren wollen», sagte sie: «Aber ich wusste: Peking kommt, und da will ich nicht hin.»
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