Bei 25. Jubiläum des Mehrkampf-Meetings in Ratingen haben die Favoriten wenig Grund zum Feiern gehabt. Deutschlands beste Siebenkämpferin Carolin Schäfer musste sich in einem spannenden Duell bis zum Schluss Sophie Weißenberger geschlagen geben.
Im Zehnkampf hatten sich zuvor Weltmeister Niklas Kaul und der zweimalige Ratingen-Gewinner Kai Kazmirek (LG Rhein Wied) vorzeitig verabschiedet. Sieger wurde Simon Ehammer. Der Schweizer gewann mit 8354 Punkten. Der Ulmer Tim Nowak sicherte sich als Zweiter mit 8160 Zählern einen Startplatz bei der Heim-EM Mitte Juli in München.
Die 24-jährige Leverkusenerin Weißenberger siegte unerwartet mit 6273 Punkten und vermasselte der Olympia-Siebten Schäfer den dritten Sieg in Ratingen nach 2017 und 2018. Die frühere Vizeweltmeisterin von Eintracht Frankfurt sammelte 6170 Punkte. «Ich bin unwahrscheinlich happy. Das waren wirklich zwei Tage Kampf», sagte Weißenberger.
Beide haben sich damit für die Heim-EM qualifiziert, nicht aber für die WM vom 15. bis 24. Juli in Eugene/USA. Schäfer hatte im vergangenen Jahr die WM-Norm (6450) um einen Punkt verfehlt. Sie würde fast sicher über die Weltrangliste einen Startplatz bekommen, was aber nicht fix ist. Die Hessin muss entscheiden, ob sie auf Nummer sicher geht und in drei Wochen die WM-Norm angeht oder abwartet.
Die Entscheidung über den Sieg fiel im abschließenden 800-Meter-Lauf, den Schäfer mit persönlicher Bestzeit von 2:13,95 Minuten gewann, aber am Ende 97 Punkte weniger hatte als ihre Rivalin.
Einen Rückschlag musste Kaul einstecken. Wegen eines eingeklemmten Nervs im Halswirbelbereich musste er den Wettkampf im 400-Meter-Lauf abbrechen. Als Titelverteidiger hat er eine Wildcard für die WM, aber noch kein Startrecht für die EM. Kaul will die geforderten 8100 Punkte wie Kazmirek ebenfalls in Götzis überbieten.
Weitere Nachrichten
Pogacar über Gelbes Trikot überrascht: «Fühlt sich gut an»
Tedescos Belgier haben Spaß vor Achtelfinale
Rassistische Kommentare gegen Ansah: DLV prüft Strafanzeige